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Großer Wirbel um kleinen Vokabeltest

Wirbel um Vokabeltest.
Wirbel um Vokabeltest. ©Symbolbild/Bilderbox
Eine "unglücklich formulierte" Übersetzungsaufgabe bei einem Englisch-Vokabeltest erhitzt in Tirol derzeit die Gemüter - parlamentarische Anfrage inklusive.

Carmen Schimanek, ihres Zeichens FPÖ-Nationalratsabgeordnete und Gemeinderätin im tirolerischen Wörgl, ist außer sich: Sie zeigt sich “fassungslos” und “entsetzt” über eine Übersetzungsaufgabe bei einem Englisch Vokabeltest am Bundesrealgymnasium Wörgl, wie die “Bezirksblätter Kufstein” berichten. Stein des Anstoßes war dieser deutsche Satz, den die Schüler ins Englische übersetzen sollten: “Unter den Gemeinden ist Wörgl die, wo die meisten Asylwerber zusammengeschlagen werden”.

FPÖ fährt schwere Geschütze auf

Die Lehrerin wollte laut Bericht mit der gestellten Aufgabe mehrere Vokabeln abprüfen, so etwa “Unter”, “Gemeinden”, “Asylsuchende” und “zusammenschlagen”. Dass bei dem – völlig frei erfundenen Satz – auch die Stadt Wörgl miteinbezogen worden sei, ist für die Schule ein “unglücklicher Zufall”. Schimanek sieht dies anders: “Was hier passiert, widerspricht nicht nur dem Grundsatzerlass zum Unterrichtsprinzip Politische Bildung in den Schulen, in dem eindeutig alle Meinungen, sofern sie den Wertvorstellungen und Meinungen unserer Demokratie entsprechen offen und richtig dargestellt und ohne Wertungen kommentiert werden müssen sondern auch der Wahrheit, die hier mit Füssen getreten wird. Was sich die Lehrperson hier geleistet ist, entspricht keinesfalls dem Lehrauftrag und versucht ideologisch manipulativ ein Bild zu erzeugen, das fern jeglicher Realität bewusst oder unbewusst ein gedeihliches Miteinander verschiedener Meinungen verhindert und böswillige Abneigungen schafft.”

In einer parlamentarischen Anfrage an die Bundesministerin für Bildung fordert sie Klarheit, ob sich derartige Fragestellungen mit dem Grundsatzerlass zur Politischen Bildung in den Schulen überhaupt vereinbaren lassen und wenn nicht, welche Konsequenzen sich daraus ergeben. “Es kann nicht sein, dass Lehrpersonen ihre eigene Meinung über das Prinzip der unabhängigen politischen Bildung stellen und mit Falschmeldungen Schüler manipulieren. Das ist Verantwortungslos und keinesfalls akzeptabel. Es scheint aber nicht die erste linksideologische Entgleisung dieser Art gewesen zu sein. Deshalb frage ich mich, was noch alles kommen muss, bis man diesem subtilen Treiben ein Ende setzt.” Schimanek will diesen Fall auch beim Landeschulrat anzeigen.

Direktor: “Satz ist verunglückt”

Johann Fellner, Direktor der Schule, hätte sich von Schimanek zumindest erwartet, dass sie sich bei der Schule selbst meldet. Für ihn stehe aber außer Frage, dass der Satz verunglückt sei. Die betroffene Kollegin sei tief betroffen. Es handle sich aber um einen “Lapsus”, der aufgebauscht werde. Die Lehrerin habe den Sachverhalt klargestellt, und auch die Klasse darauf hingewiesen, dass in Wörgl keine Asylwerber zusammengeschlagen würden. Die erfundenen Sätze – es habe sich nur um einen von vielen gehandelt – dienten dazu, Vokabeln sinngemäß zu prüfen. Fellner: “Das sind reine Phantasiegeschichten.”

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