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Großer Aufholbedarf bei Salzburgs Mobilitätsangebot

Abtenau ist laut VCÖ besonders schlecht erreichbar.
Abtenau ist laut VCÖ besonders schlecht erreichbar. ©Bilderbox
Der Straßenverkehr ist in Salzburg ein Dauerthema. Erst am Dienstag legte das Land Salzburg ihr Mobilitätskonzept bis zum Jahr 2025 vor, das zu einem großen Teil auf den öffentlichen Verkehr baut. Hier gibt’s aber derzeit innerhalb des Bundeslandes noch Aufholbedarf, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt.
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Der VCÖ hat das umweltfreundliche Mobilitätsangebot in 124 Orten Österreichs, die laut Definition von der Österreichischen Raumordnungskonferenz (ÖROK) als regionales Zentrum zu bezeichnen sind, unter die Lupe genommen. “Ein gutes Öffentliches Verkehrsangebot stärkt die Regionen, ist für ihre wirtschaftliche Entwicklung und für die Bevölkerungsentwicklung zentral”, so VCÖ-Experte Gansterer.

Abtenau besonders schlecht erreichbar

Unter den österreichweit besonders schwach mit Öffentlichem Verkehr versorgten regionalen Zentren befindet sich mit Abtenau (Tennengau) auch ein Salzburger Ort. Die Tennengauer Gemeinde verfügt über kein Zugangebot, pro Tag gibt es 33 Busfahrten.

Nach Abtenau sind innerhalb Salzburg Tamsweg (Lungau), Mittersill (Pinzgau) und Bad Hofgastein (Pongau) jene regionalen Zentren, die schwächer an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden sind. Hallein (Tennengau) und Bischofshofen (Pongau) gelten hingegen als gut erreichbar.

Carsharing vielerorts noch unterschätzt

Unterschätzt ist laut VCÖ das Potenzial von Carsharing in regionalen Zentren. “Carsharing ist für die Regionen mindestens so gut geeignet wie für große Städte. Einzig die Organisationsform ist eine andere”, so Gansterer. Jedes dritte regionale Zentrum (34) verfügt über ein Carsharing-Angebot. Dabei wird in der Regel von der Gemeinde meist ein E-Auto zum Ausleihen der Bevölkerung zur Verfügung gestellt. Zudem kann in Wohnsiedlungen über einen Mobilitätsfonds das gemeinsame Nutzen von Autos ermöglicht werden.

Deutlich umweltfreundlicher kann die Mobilität in der Region durch die verbesserte Kombination Öffentlicher Verkehr und Fahrrad werden. Die öffentlichen Verkehrsunternehmen haben in Zusammenarbeit mit den Gemeinden verstärkt auf eine gute Erreichbarkeit der Bahnhöfe mit dem Fahrrad zu achten und ausreichend Rad-Abstellplätze anzubieten.

Einen großen Beitrag für eine umweltfreundlichere Mobilität kann die Siedlungspolitik der Gemeinden leisten. Je höher die Siedlungsdichte, umso mehr Menschen legen Alltagswege zu Fuß, mit dem Rad oder im öffentlichen Verkehr zurück. Zusatzvorteil einer Ortsplanung, die das Wohnen im Ortszentrum forciert: Die Nahversorgung und die regionale Wirtschaft werden gestärkt, älteren Menschen haben die Chance, selbständig Einkäufe erledigen zu können und haben mehr soziale Kontakte. “Wir wollen eine Stärkung der regionalen Zentren. Ein gutes umweltfreundliches Mobilitätsangebot ist für die Zukunft der Regionen angesichts der zukünftigen Gesellschaftstrends enorm wichtig”, betont VCÖ-Experte Gansterer abschließend.

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