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Grüner Abfall doppelt so teuer

Lustenau - Bis zum Mai dieses Jahres waren die Lustenauer mit "ihrem" Häusle zufrieden. Man fuhr Grünmüll und anderes zum Abfallwirtschafter und zahlte je nach Menge des abgeladenen Unrats.

Doch seit Mai ist es mit der Zufriedenheit vorbei. 8,80 Euro sogenannte Kleinmengenabladegebühr zahlt jeder Kleinlieferant nun, noch bevor er irgend etwas deponiert. Plus sieben Euro pro Kubikmeter Müll. Natürlich träfe diese Gebühr auch Bürger anderer Häusle-Nachbargemeinden. Doch Höchst, Fußach und Hard haben allesamt Grünmülldeponien. „Bei uns zahlen die Bürger für das Abladen ihres Grünmülls an der Sammelstelle nichts“, sagt Kurt Schönberger vom Fußacher Bauamt. „Als Standortgeber von Häusle, der auch Nachteile wie Geruchsbelästigung zu tragen hat, konnten wir mit dem Abfallwirtschafter Sonderkonditionen vereinbaren“, erläutert Kurt Schönberger. In Höchst berappen die Grünmüll- Kleinmengenlieferanten acht Euro pro Kubikmeter, in Hard fünf Euro.

Abladestelle gefordert

Für den Lustenauer Umweltgemeinderat Thomas Mittelberger bedeutet das Fehlen einer Grünmüllabladestelle in der Martkgememeinde eine klare Benachteiligung der Lustenauer. „Es geht nicht an, dass die Lustenauer hier so zur Kasse gebeten werden, ohne eine wirkliche Alternative zu besitzen“, stellt Mittelberger klar. Deswegen fordert der Grünen-Politiker auch eine, eventuell sogar zwei Grünmüllabladestellen in der 20.000 Einwohner-Kommune. „Bis es soweit ist, müssen wir mit Häusle verhandeln, um diese Gebühr wegzubekommen“, so Mittelberger.

Verständnis für Häusle

Dass Häusle eine solche Gebühr eingeführt hat, trifft grundsätzlich auf Zustimmung auch von Mittelberger. „Wenn man an den Mehrverkehr denkt, der durch die Kleinlieferanten entsteht, dann macht diese Gebühr durchaus Sinn.“ Häusle habe diesen Obolus auch erst nach Verhandlungen mit den Kommunen eingeführt, nimmt Mittelberger den Abfallwirtschafter und dessen neue Eigentümer in Schutz. Falls man für die Lustenauer jedoch keine kostengünstigere Lösung findet, hegt der Umweltgemeinderat Befürchtungen, „dass die Leute anfangen, den Grünmüll einfach irgendwo in der Natur abzuladen“.

60 Prozent

Vonseiten des AbfallwirtschaftersbegründetGeschäftsführer Gerd Schachenhofer die Einführung der Gebühr. „Sie ist ganz klar dafür gedacht, Verkehr zu reduzieren. 60 Prozent des Verkehrs zu Häusle stammen von Kleinmengenlieferanten.“ Pro Tag seien das, laut Auskunft von Schachenhofer, zirka 100 Lieferungen.

Der meiste Verkehr durch Kleinanlieferer

Eine Studie zum Verkehrsaufkommen beim Abfallwirtschafter Häusle ergibt ein klares Bild. 58 Prozent aller Transporte machen nur sechs Prozent der gelieferten Mengen an. Insgesamt 27.000 Kleinanlieferungen werden jährlich bei Häusle registriert. 27 Prozent, ins Summe 7000 Fahrten, betreffen die Marktgemeinde Lustenau.

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