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"Gretchen-Spiel" für Bregenz

Schon am Sonntag könnte Österreichs Fußball-Rekordchampion SK Rapid an der Endstation Sehnsucht angelangt sein. Am Samstag ein Heimsieg gegen Bregenz, ein Punkteverlust des GAK im Derby gegen Sturm.

Dazu noch eine Niederlage der Austria am Tag darauf in Pasching, und den Hütteldorfern wäre schon drei Runden vor Schluss der 31. Meistertitel, gleichzeitig der erste seit neun Jahren, nicht mehr zu nehmen.

Mit diesem Szenario will sich Trainer Josef Hickersberger aber erst gar nicht beschäftigen. Die volle Konzentration gilt ausschließlich der Bregenz-Partie, in der alles andere als ein Rapid-Sieg eine Riesen-Sensation wäre. “Fraglos sind wir der große Favorit, und wir wollen einen weiteren wichtigen Schritt zum Gewinn des Meistertitels machen. Wenn wir uns ähnlich präsentieren wie in den bisherigen Mai-Heimspielen, werden die drei Punkte definitiv im Sankt Hanappi bleiben”, ist der ehemalige ÖFB-Teamchef überzeugt.

Es wäre freilich nicht Hickersberger, würde er trotz der klaren Ausgangsposition nicht auch zur Vorsicht mahnen. “Wir sind zwar kurz vor dem Gipfel, aber dort wird die Luft immer dünner und die Beine oft schwerer. Bregenz stellt eine Mannschaft mit großem Kämpferherz, und ihr Punktgewinn bei der Austria vor wenigen Wochen sollte Warnung genug für uns sein”, sagte Hickersberger vor der Partie, für die bis Freitag Mittag 13.000 Karten abgesetzt wurden. 

Wenig Zuversicht bei Bregenz-Trainer Kornexl

Angesichts neun verletzter oder angeschlagener Bregenzer Spieler scheint nach dem 5:0 gegen Salzburg und dem 6:0 gegen die Admira der dritte Rapid-Kantersieg im Hanappi-Stadion nicht unwahrscheinlich. Im Lager der Bregenzer keimt auf jeden Fall nur wenig Hoffnung auf, eine Überraschung wie gegen die Austria wiederholen zu können. “Das wird ein sehr, sehr schweres Spiel. Wir müssen schauen, dass wir nach Möglichkeit kein schnelles Tor bekommen und uns mit Anstand aus der Affäre ziehen”, meinte Trainer Roland Kornexl, der auch im Abstiegskampf kaum noch Licht sieht. “Die Chance, oben zu bleiben, ist äußerst gering.”

Der zehnte Platz für die Vorarlberger könnte schon am Samstag endgültig besiegelt sein, und zwar wenn Salzburg in Innsbruck gewinnt und Bregenz verliert. Bei einer Niederlage in Wien-Hütteldorf und einem Remis am Tivoli neu hätte die Kornexl-Elf drei Runden vor Schluss neun Punkte Rückstand und damit zumindest noch eine verschwindend kleine Möglichkeit, die freilich nur theoretisch wäre: Die Salzburger weisen derzeit das um 27 Treffer bessere Torverhältnis auf.

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