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"Grenzwert wird eingehalten"

Dornbirn - Lärm- und Geruchsbelästigungen ließen Anrainer der Textilfirma Gasser schon vor Monaten auf die Barrikaden steigen. Schallschutzmaßnahmen haben inzwischen eine Verbesserung gebracht.

Der Lärmpegel ist deutlich gesunken. Über Emissionen liegt nun ein medizinisches Gutachten von Amtsarzt Dr. Wolfgang Grabher vor. Darin heißt es, dass die erlaubten Grenzwerte der organischen Kohlenstoffverbindungen eingehalten werden. Mit anderen Worten: Die von der Firma Gasser emittierten Gerüche stellen nach Ansicht der Behörde keine Gefahr für die Gesundheit dar. Anrainer haben da ihre Zweifel.

Geruch zumutbar

Grabher beruft sich in seinem Gutachten auf mehrere Lokalaugenscheine. Dabei stellte er fallweise einen „paraffinartigen“ Geruch fest, der nach seiner Meinung offenbar zumutbar ist. Der Amtsarzt verweist auf eine Empfehlung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften: „Da es sich nicht um ekelerregende Gerüche wie sie bei Gerbereien, Biogasanlagen usw. auftreten, handelt, ist eine Gesundheitsschädigung nicht zu erwarten, wenn die Geruchsemissionen unter acht Prozent der Jahresstunden liegen.“ Im Gutachten des Amtsachverständigen für Luftreinhaltung heißt es, dass dieser Wert nicht überschritten wird. Dr. Grabher kündigt weitere Messungen und Erhebungen vor Ort an, um festzustellen, ob die Häufigkeit der Geruchsemissionen tatsächlich unter den prognostizierten acht Prozent der Jahresstunden liegt. Wenn dem nicht so ist, müsse durch Einschränkungen der Betriebszeiten oder andere Auflagen das geforderte Maß an geruchsfreien Stunden sicher gestellt werden.

Skepsis bei Nachbarn

Ob Gerüche als extrem unangenehm oder ekelerregend wahrgenommen werden, ist offenbar wirklich „Geschmackssache“, da sie individuell sehr verschieden wahrgenommen werden. Anrainer Mag. Martin Feurstein ist jedenfalls der Ansicht, dass extrem unangenehme Gerüche grundsätzlich verhindert werden müssen. Auch er beruft sich dabei auf die Akademie der Wissenschaften. „In der derzeit vorliegenden Form überzeugen mich die Schlussfolgerungen von Amtsarzt Dr. Wolfgang Grabher nicht“, so Feurstein. Er fordert eine Langzeituntersuchung im Frühjahr und Sommer 2009, „da in dieser Zeit die Geruchsbelästigung verstärkt auftritt“.

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