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Grenzenloser Jubel bei Türken in Wien

Was die längste Zeit des Abendes nach einer Trauerfeier aussah, endete in grenzenlosem Jubel. Auf den Straßen spielten sich unbeschreibliche Szenen ab.

In beinahe ganz Wien-Favoriten war es am Sonntagabend zu hören, dass die Türkei durch drei späte Tore die Tschechen geschlagen und damit das Viertelfinale der EM erreicht hatten. Ohrenbetäubende Hupkonzerte, Autokorsos und Freudentänze auf den Pkw.

Die Menschen tanzten in der Davidgasse auf der Straße und schwangen unzählige Fahnen. Für den normalen Autoverkehr gab es kein Durchkommen mehr. Aus den Fenstern der umliegenden Häuser hängten die Bewohner ihre Fahnen, auch eine Flasche Sekt wurde geköpft. Die Menschen fielen sich in die Arme und machten die Nacht zum Tag. Eine Ende der Feier war vorerst nicht abzusehen.

Dabei hatte es zunächst gar nicht nach dem ersten Sieg der Türkei gegen Tschechien ausgesehen: Im kleinen Espresso Yesil Irmak in der Columbusgasse war in der Pause des Spiels nur mehr die Rede von den Fehlern des türkischen Teamchefs. Kaum jemand glaubte noch, dass die eigene Mannschaft das Spiel noch umdrehen könnte. Erst in der 45. Minute als die Türkei beim Stand von 0:2 den Anschlusstreffer schoss, keimte wieder Hoffnung auf. Auch die bis dahin nur am Kartenspiel interessierten Jugendlichen widmeten erstmals ihre Aufmerksamkeit dem Fernseher. Beim Ausgleich mussten sogar Tische und Sessel als Jubel und Tanzpartner herhalten. Beim Siegestor hielt es niemanden mehr im Lokal. Schon zu diesem Zeitpunkt machten die Menschen ihrer Freude auf der Straße Luft.

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