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Greenpeace-Protest bei BP-Tankstelle am Schwedenplatz

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Szenenbild ©APA/ROLAND SCHLAGER
1. Bezirk, 1010 Wien Innere Stadt -  Mit dem Slogan "BP - NEIN TANKE" protestieren zwanzig AktivistInnen der Umweltorganisation Greenpeace am Mittwoch bei der BP-Tankstelle am Schwedenplatz in Wien, um auf den unverantwortlichen Umgang mit der Ölpest im Golf von Mexiko aufmerksam zu machen.
Bilder vom Protest
Zudem startet Greenpeace einen Aufruf an alle AutofahrerInnen, nicht mehr bei BP zu tanken – so lange das Ölloch nicht abgedichtet ist, die von der US-Regierung geforderten zwanzig Milliarden Dollar nicht auf ein Treuhandkonto überwiesen und die Tiefsee-Ölbohrungen nicht gestoppt sind. Vor Ort werden PassantInnen und AutofahrerInnen mittels Flugblättern informiert und zum Konsumverzicht bei BP aufgerufen.

Zeichen setzen

BP-Konzernchef Tony Hayward hat vor kurzem angekündigt, die Kosten für die entstandenen Schäden zu übernehmen. “Angesichts der Erfahrungen mit der Exxon-Valdez-Katastrophe im Jahr 1989, stehen wir Zusagen von Ölkonzernen höchstgradig skeptisch gegenüber”, führt Jurrien Westerhof, Energiesprecher von Greenpeace, aus. Damals hatte Esso versichert, alle Schäden zu bezahlen. Von rund fünf Milliarden Dollar Strafzahlung blieben nach zwanzig Prozessjahren nur noch eine Milliarde Dollar übrig. Nun fordert Greenpeace, dass BP den Wahrheitsbeweis antritt und als erste Sofortmaßnahme die von der US-Regierung geforderten zwanzig Milliarden Dollar auf ein Treuhandkonto einzahlt. Von diesem Konto sollen die bis jetzt absehbaren Kosten, etwa für die Küstenreinigung oder für die Entschädigung der Fischer, übernommen werden. “Um BP zum Handeln zu bewegen, ist es notwendig, dass die KonsumentInnen ein klares Zeichen an den Ölkonzern senden, indem sie anderen Produkten den Vorzug geben und ihren Sprit nicht bei einem Unternehmen beziehen, das die größte Ölpest aller Zeiten verursacht hat”, appelliert Westerhof.

Weiters fordert Greenpeace BP auf, das Leck sofort abzudichten und alle Tiefsee-Ölbohrungen umgehend zu stoppen. Denn mit dem Schwinden der leicht zu fördernden Vorräte muss die Ölindustrie immer öfter Quellen in der Tiefsee, im Polarmeer oder im Teersand anzapfen, die nur unter schwierigsten Bedingungen und gewaltigen Kosten erschließbar sind. “Was jetzt im Golf von Mexiko passiert, sollte BP und der gesamten Öl-Lobby eine Lehre sein. Das Erdöl wird uns bald ausgehen und die Förderung der letzten Öltropfen ist das damit verbundene Risiko nicht wert”, argumentiert Westerhof.

Nach wie vor laufen Tag für Tag Millionen Liter Erdöl aus dem Bohrloch der zerstörten Ölplattform “Deepwater Horizon” ins Meer, ein Ende ist nicht in Sicht. Bis die Greenpeace-Forderungen erfüllt sind, ruft die Umweltorganisation die AutofahrerInnen dazu auf, ihre Tanks nicht länger bei einem Unternehmen zu befüllen, das diese Katastrophe verursacht hat. “Wer so eine Umweltverschmutzung zu verantworten hat, darf sich nicht wundern, dass die Kunden wegbleiben. Daher: BP – NEIN TANKE!”, ruft Westerhof auf. Außerdem können alle besorgten ÖsterreicherInnen ihren Unmut mittels eines Protestmails unter www.greenpeace.at/bp-protest kundtun.

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