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Grazie, Glamour und eine "Amour Fou" bei den Filmfestspielen in Cannes

Filmfestspiele Cannes - Grazie, Glamour und eine "Amour Fou"
Filmfestspiele Cannes - Grazie, Glamour und eine "Amour Fou" ©EPA
Mit Nicole Kidman als "Grace of Monaco" eröffnet am 14. Mai die 67. Internationalen Filmfestspiele in Cannes. Das Werk über die Fürstin Gracia Patricia läuft an der Cote d'Azur außer Konkurrenz und startet am Freitag auch in den österreichischen Kinos.

Inmitten des Stelldicheins der Stars läuft in der Reihe “Un Certain Regard” zudem “Amour Fou” der Österreicherin Jessica Hausner. Zwei Jahre nach der Goldenen Palme für Michael Haneke gibt es zwar keinen heimischen Beitrag im Wettbewerb, doch auch Hausners Konkurrenz kann sich mit u.a. Wim Wenders, Mathieu Amalric, Asia Argento und Ryan Gosling sehen lassen. Ihr Film mit Christian Friedel und Sandra Hüller ist inspiriert durch das Leben und den Tod des Dichters Heinrich von Kleist und seiner “Sterbepartnerin” Henriette Vogel und wird am Freitag (16. Mai) erstmals präsentiert.

Österreicher schnuppern Palmenluft

Mit dem Darsteller Helmut Berger im Wettbewerbsbeitrag “Saint Laurent” schnuppert ein Österreicher aber dennoch Palmenluft. Berger spielt im Film von Bertrand Bonello den gealterten Modedesigner und hat am Samstag (17. Mai) seinen großen Auftritt. Im Wettbewerb konkurrieren in diesem Jahr 18 Filme um den Hauptpreis, die Goldene Palme. Sie wird am 24. Mai von der internationalen Jury unter dem Vorsitz von Jane Campion verliehen.

Der Wettbewerb strotzt auch nur so vor den vielen Namen ehrwürdiger Regisseure. Filmlegende Jean-Luc Godard und Hollywoodstar Tommy Lee Jones sind dabei, ebenso Arthouse-Größen wie David Cronenberg, die belgischen Dardenne-Brüder und die Briten Mike Leigh und Ken Loach. Junge Talente aber? Die sind klar in der Unterzahl. Und Frauen? Die dürfen vor allem wieder als Stars der Filme auf dem roten Teppich strahlen.

Stars in Cannes

Trotz aller Kritik schafft es das Filmfest an der Cote d’Azur jedoch wie in den Vorjahren, seinem Ruf als wichtigstes und glamourösestes Festival der Welt gerecht zu werden. Schließlich zieht kein anderes Filmfest so viele internationale Stars an. So bringt Cronenberg mal wieder den ehemaligen “Twilight”-Vampir Robert Pattinson an die Croisette. Der darf sich zusammen mit Julianne Moore in einer Satire auf Hollywood versuchen.

Ken Loach geht in “Jimmy’s Hall”, angeblich der letzte Film des 77-Jährigen, auf die Lebensgeschichte eines irischen Kommunisten ein, und Jean-Pierre und Luc Dardenne lassen Marion Cotillard in “Deux jours, une nuit” verzweifelt um ihren Job kämpfen. Michel Hazanavicius, der in Cannes mit der Premiere seines späteren Oscar-Gewinners “The Artist” für Furore sorgte, schlägt ebenfalls ernstere Töne an: “The Search” spielt im ehemaligen Kriegsgebiet Tschetschenien.

Die Filmfestspiele in Cannes

Mit Spannung werden aber auch andere Werke erwartet: Tommy Lee Jones konnte für seine zweite Regiearbeit, den Western “The Homesman”, die Oscar-Preisträgerinnen Hilary Swank und Meryl Streep verpflichten, während der 83-jährige Jean-Luc Godard mit “Adieu au langage” ein Experiment in 3D wagt. Und das kanadische Wunderkind Xavier Dolan stellt mit dem Familiendrama “Mommy” bereits seinen fünften Spielfilm vor – und das im Alter von gerade einmal 25 Jahren.

Wer am 24. Mai die Goldene Palme mit nach Hause nimmt, bleibt letztendlich der Jury überlassen. Dass diese in diesem Jahr von einer Frau angeführt wird, soll die internationale Kritik am “Festival der Festivals” zumindest etwas entkräften. Ärger wartet dafür schon von anderer Seite – denn die monegassische Fürstenfamilie ist so gar nicht einverstanden mit “Grace of Monaco”. Aus Protest wird sie auch nicht an der Eröffnung der Filmfestspiele teilnehmen.

(APA)

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