Grazer mit elf Kindern lebten vom Drogenverkauf
Schon seit Monaten hatten die Ermittler das Paar im Visier. Die Grazer besorgten sich die psychoaktive Substanz Pentedron in Ungarn und verkauften sie an rund 100 Abnehmer in Graz und Umgebung, Leibnitz, Fürstenfeld und Leoben. Das Paar dürfte seit etwa einem Jahr mit der Substanz gedealt haben. Erst seit Anfang des Jahres gibt es nun ein Gesetz, das den Import und den Verkauf des Pentedrons illegal macht. Der Konsum ist weiterhin erlaubt.
Beim Verkauf des Amphetamins, das als weißes Pulver geschnupft oder aufgekocht gespritzt werden kann, verlangten die Verdächtigen etwa das Fünffache des ursprünglichen Preises. Mit dem Geld finanzierten sie sich ihr Leben und das ihrer Kinder, von denen neun noch im selben Haushalt lebten. Die acht minderjährigen Buben und Mädchen im Alter von einem bis 18 Jahren wurden dem Paar nun abgenommen.
Laut Buchmann waren die Kinder zwar gut versorgt, aber sie lebten mit den Eltern in einer unaufgeräumten und dreckigen Umgebung. Aufgezogene Spritzen lagen frei herum, schilderte der Beamte. Für die Kinder dürfte das Alltag gewesen sein.
Die Verdächtigen seien laut Polizei schon vorher aufgefallen und dürften etwa ein Kilogramm von den sechs Kilo Pentedron selbst genommen haben. Auch der 19-jährige Sohn soll mit der aufputschenden Substanz gehandelt haben. Das Ehepaar und der Sohn waren bei den Einvernahmen geständig, wurden wieder aus der Haft entlassen und angezeigt. Weitere Erhebungen der Polizei seien noch im Gange.