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Graf ist sauer

Unmittelbar nach ihrer Rückkehr von der Leichtathletik-WM hat sich Stephanie Graf auf dem Flughafen in Schwechat einer freiwilligen Dopingkontrolle durch das Österreichische Anti-Doping-Comite (ÖADC) unterzogen.

“Diese Kontrolle hat Wettkampfstatus, weil sie innerhalb von 24 Stunden nach dem 800-m-WM-Finale vorgenommen wurde. Sie wird also noch zusätzlich auf Stimulanzien untersucht. Aus diesem Grund habe ich umgebucht und bin vorzeitig aus Paris abgereist”, betonte Graf, die wegen einer Fußverletzung auf den Endlauf im Stade de France hatte verzichten müssen.

Aber angesichts der Situation, dass Athleten, die sich nichts zu Schulden kommen ließen, nun wegen Dopingfällen anderer Sportler in einem schiefen Licht stehen und ihre Unschuld beweisen müssen, versteht die Olympiazweite von Sydney 2000 die Welt nicht mehr. “Ich habe diesen Test nur deshalb gemacht, weil die ganze Situation für mich untragbar war und ich mich gegen diese Unterstellungen wehren musste. Schließlich steht mein Ruf auf dem Spiel, den ich mir über viele Jahre durch härtestes Training habe erarbeiten müssen. Aber das Ganze wird noch ein Nachspiel haben”, kündigte die 30-jährige Kärntnerin an.

Graf sagte, mit den Vorwürfen, die gegen sie und das gesamte WM-Team erhoben würden, würden die gesamten Kontrollsysteme der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, des Internationalen Leichtathletikverbandes oder des ÖADC angezweifelt. “Diese Kompetenz wird jetzt von einigen Idioten in Österreich, die glauben, das ganze Kontrollsystem sei nur eine Augenauswischerei, in Frage gestellt. Das ist irre, wo wir hingekommen sind”, ärgerte sich die Völkermarkterin. “Ich als Athlet empfinde das als eine Rufschädigung des ÖADC und der WADA.”

Sportlich hat die Hallen-Vizeweltmeisterin das Jahr nach ihrem Missgeschick mit der Mineralwasserflasche im Badezimmer noch nicht abgehakt. “Ich habe die Saison noch nicht abgeschrieben und möchte unbedingt noch einmal starten”, hofft Graf.

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