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Goodbye Kate!

In einer Trauerfeier am Donnerstagnachmittag in der Galluskirche in Bregenz wurde von Kathryn Rose Harvey Abschied genommen. Sie ist durch einen tragischen Bahnunfall ums Leben gekommen.   | Kondolenzbuch

Die kanadische Austauschschülerin war vor sechs Tagen, an ihrem 18. Geburtstag, bei einem Bahnunfall in Klaus ums Leben gekommen.

Die junge, blonde Frau, die die Kirche eine halbe Stunde vor Beginn der Trauerfeierlichkeiten betritt, ging mit Kathryn in den Deutschkurs.

Ihre Erinnerungen an sie sind nur schön. „Sie war so sanft. Und so lebenslustig. Kathryn war wie eine aufblühende Rose“, sagt Sanja.

Rosen, karminrote Rosen (ein Symbol für Trauer) säumen auch ihren letzten Weg. Zwei Kübel voller karminroter Rosen stehen neben dem Kircheneingang. Austauschschüler des Rotary Clubs legen die Rosen im Zuge der Zeremonie auf Kathryns Sarg. Dabei treibt es Jessica und Sarah aus Australien die Tränen in die Augen. Sie können es immer noch nicht fassen, dass Kate – so wurde sie von ihren Freunden genannt – tot ist. „Denn sie liebte das Leben doch so. Sie war so glücklich und lachte immer.“ Die Bilder, die bei der Powerpoint-Präsentation in der Kirche zu sehen sind, zeigen eine fröhliche Kathryn, eine junge Frau, deren Augen vor Lebenslust strahlen.

„Kate war ein Licht“

Kaplan Antony fällt es schwer, „von einem Menschen Abschied zu nehmen, der voll im Leben gestanden ist“. Er vergleicht Kate in seiner Predigt mit einem Licht. „Ein Licht ist schön und sanft. Aber auch sehr verletzbar. Schon ein Hauch von Wind kann das Licht auslöschen.“ Und: „Wir glaubten, wir hätten noch so viel Zeit. Doch von einer Sekunde zur anderen war ihr Licht des Lebens erlöscht.“

Kates Lieblingslied berührt

Lichter erhellen den Altar. Kathryns Mitschüler der 7a-Klasse des BG Gallusstraße und Austauschschüler haben brennende Teelichter auf den Altar gestellt.

Als das Lied „Tears in Heaven“ gespielt wird, eines der Lieblingslieder von Kate, geraten viele in der Kirche aus der Fassung. Jugendliche schluchzen lauthals auf, wischen sich mit Taschentüchern die Tränen aus den Augen und halten sich gegenseitig fest.

Der Kaplan erinnert die Trauergesellschaft daran, dass Eric Clapton mit diesem Song den tragischen Verlust seines Sohnes verarbeitete. Und dass dieses Lied Menschen, die einen Verlust erfahren haben, Trost und Hoffnung geben kann.

Denn Clapton stellt sich ein Treffen zwischen seinem Sohn und ihm selbst im Himmel vor und stellt fest, dass er dort nicht hingehört, sondern im Leben stark sein und weitermachen muss. Er kommt aber zu der Überzeugung, dass es im Himmel Frieden und keine Tränen mehr gibt: There‘ ll be no tears in heaven.

„Das Lied ist ein Lied des Optimismus, des Glaubens und des Wiedersehens. In diesem Sinne wollen wir von Kate Abschied nehmen. Goodbye Kate.“ Mit diesen Worten schließt der Kaplan seine berührende Predigt.

(Von Martina Kuster/Neue)


Kathryn Rose Harvey (* 25.11.1988 – † 25.11.2006)

Verabschiedung am 30. November, 15:00 Uhr – Galluskirche in Bregenz war eine rotarische Austauschschülerin, die seit August in Bregenz lebte. Sie war Kanadierin und am Unglückstag auf dem Weg zu ihrem 18ten Geburtstagsfest.

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