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"Glanzloser Sieg"

1:0 für Austria Wien gegen Austria Lustenau wird von Prohaska als "Arbeitssieg" bezeichnet.[11.3.2000]

Im dritten Anlauf klappte es für die Wiener Austria endlich mit dem ersten Sieg in diesem Jahr. Nach dem 0:1 gegen Rapid und dem 1:1 in Bregenz kamen die Violetten bei der Frühjahrsheimpremiere im Horr-Stadion gegen den Namensvetter aus Lustenau mit dem 1:0 (0:0) zu einem glanzlosen Arbeitssieg. Die Vorarlberger, die mit einem 1:1 daheim gegen den SV Ried gestartet waren, sind nunmehr schon zwölf Partien erfolglos.

Das “Memphis”-Derby wurde durch heftigen Wind zu einer Lotterie, die Kugel war daher nur schwer zu kontrollieren. Veilchen-Trainer Herbert Prohaska musste zwar auf Mayrleb, Streiter (beide gesperrt) und Pfeffer (verletzt) verzichten, entschied sich aber dennoch für die offensivere Aufstellungsvariante. Doch seine Schützlinge machten sich das Leben durch behäbigen Spielaufbau gegen die sehr massierte Lustenauer Abwehr selbst schwer. Neutrale Beobachter sprachen von Not gegen Elend.

Die Hausherren spielten in der ersten Hälfte gegen den Wind und kamen nur zu zwei Chancen. Zuerst schoß Hopfer (5.) drüber und dann annullierte Referee Lehner einen Treffer von M. Wagner wegen Abseits (38.), nachdem Benneker im Fallen und mit Hilfe der Hand den Ball nach einem Stöger-Schuß für Keeper Kraßnitzer vor der Linie abgewehrt hatte. Der Schiedsrichter gab offensichtlich Vorteil, der letztlich aber keiner war, und Benneker wegen Torraubs nicht die Rote Karte und auch keinen Elfer.

Auch nach dem Wechsel fanden die Wiener kein spielerisches Mittel gegen den Riegel der konternden Lustenauer, die nur drei, vier Mal im gegnerischen Strafraum auftauchten. Datoru (55.) vergab nach Wagner- Zuspiel allein vor Kraßnitzer und zwei Minuten später übersah Lehner abermals ein Hands nach einem Stöger-Schuß. Aber in der 67. Minute ertönte nach einem Foul von Benneker an Stöger dann doch der längst fällige Elfer-Pfiff: Der Gefoulte schoß, Kraßnitzer wehrte ab, aber im Nachsetzen war der Mittelfeldspieler dann doch erfolgreich und fixierte die drei Punkte für den Favoriten.

Kommentare der Trainer:
Herbert Prohaska: “Ein Wahnsinn, was wir in den letzten 20 Minuten trotz der Führung aufgeführt haben. Wenn wir die Punkte nicht so notwendig bräuchten, würde ich sie Lustenau schenken. So ein Sieg interessiert mich nicht.”

Goran Stanisavljevic: “Wir haben uns heute vorgenommen, mit mehr Mut zu spielen, haben es aber nur in den letzten 25 Minuten, als es fast zu spät war, umgesetzt. Meine Spieler sind nach den vielen Niederlagen im Herbst im Kopf nicht frei.”

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