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Gisin gewann auch Cortina-Abfahrt

Dominique Gisin hat am Samstag auch die Abfahrt in Cortina d'Ampezzo gewonnen. Bilder

Die WM-Generalprobe in der Abfahrt hat Österreichs Ski-Damen am Samstag das schlimmste Debakel seit mehr als 14 Jahren beschert. Während die 23-jährige Schweizerin Dominique Gisin, die erst am vergangenen Sonntag in Altenmarkt-Zauchensee ex aequo mit der Schwedin Anja Pärson ihren Premieren-Sieg im Weltcup gefeiert hatte, in Cortina d’Ampezzo vor der US-Amerikanerin Lindsey Vonn (+0,15 Sek.) sowie Pärson (0,17) gewann, kam keine ÖSV-Aktive in die Top Ten. 

Die Oberösterreicherin Ingrid Rumpfhuber (0,67) war auf der nach heftigen Schneefällen stark verkürzten Tofana-Piste als Zwölfte unmittelbar vor Elisabeth Görgl (0,70) beste Österreicherin. Einzig Renate Götschl, die es schon auf zehn Cortina-Siege gebracht hat, hätte die ÖSV-Ehre an diesem Tag, der nicht das befürchtete Schlechtwetter, sondern Postkarten-Wetter brachte, retten können. Doch die 33-jährige Steirerin schied nach überlegener Zwischenbestzeit (0,32 Sek. vor Gisin) nach rund 40 Fahrsekunden aus.

Damit setzte es für Österreichs Ski-Damen das schlechteste Weltcup-Resultat in der Königsdisziplin im neuen Jahrtausend, nachdem es zuletzt am 10. Dezember 1994 in der zweiten Lake-Louise-Abfahrt ein Debakel von historischem Ausmaß gegeben hatte. Damals war Alexandra Meissnitzer als beste Österreicherin gar nur 16. geworden.

Auch die ÖSV-Herren hatten vor einer Woche in Wochen eine kapitale Abfahrts-Niederlage kassiert, als Georg Streitberger als Bester nur auf Rang 18 gekommen war. Ein solch desaströses Ergebnis hatte es zuletzt für Österreichs Abfahrts-Asse am 5. März 1994 gegeben, als Patrick Ortlieb in Aspen ebenfalls nur 18. geworden war.

“Ich habe keinen Fehler gemacht und weiß nicht, wo ich die Zeit verloren habe”, meinte Görgl nach Platz 13. Auch Andrea Fischbacher, die 17. wurde, hatte “keine Ahnung, was los war”. “Ich muss mir das Rennen noch einmal auf Video anschauen. Vielleicht bin ich dann gescheiter oder auch nicht.” Die Salzburgerin, die ihr WM-Ticket bereits fix in der Tasche hat, ließ sich durch diesen Rückschlag aber nicht verunsichern. “Ich weiß, dass ich schnell bin”, betonte Fischbacher.

Die mit Ausnahme von Rumpfhuber (“Endlich ist es mir in diesem Winter in einem Rennen einmal halbwegs gut gegangen”) schwer enttäuschten Österreicherinnen waren damit bei der Siegerehrung nur Zuschauerinnen. Aufs Podium stieg exakt jenes Trio, das bereits vor sechs Tagen in Altenmarkt-Zauchensee, als Vonn hinter den Siegerinnen Gisin und Pärson Rang drei belegt hatte, voran gelegen war.

“Es war schon fantastisch, ein Rennen zu gewinnen. Aber jetzt hier in Cortina, wo die Besten und Größten in unserem Sport Triumphe gefeiert haben, den zweiten Sieg zu schaffen, das ist unglaublich”, meinte Gisin. Die Schweizerin hatte ihren Erfolg mit einer tollen Fahrt im unteren Teil sichergestellt.

Während Pärson im Ziel Knieschmerzen beklagte, ärgerte sich Vonn ein wenig, den Sieg auf der Tofana verpasst zu haben. “Ich bin zwar nicht enttäuscht, aber natürlich wollte ich hier unbedingt gewinnen”, erklärte die Weltcup-Titelverteidigerin aus den USA, die weiter die Gesamt- und Abfahrtswertung anführt.

 

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