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Giro-Sieger im Zwielicht

Auch die Elite des Giro d’Italia 2006 soll in den spanischen Doping-Skandal verstrickt sein. Die "Gazzetta dello Sport" nannte am Mittwoch die Namen des Siegers Ivan Basso und des Zweiten Jose Gutierrez.

Weiters wurden ProTour-Spitzenreiter Alejandro Valverde und die Kletterspezialisten Unai Osa (beide ESP) und Michele Scarponi (ITA) angführt. Die genannten Profis sollen neben den bereits bekannten Santiago Botero, Ignacio Vicioso und Oscar Sevilla vom T- Mobile-Team angeblich Kontakt zu den von der spanischen Justiz verdächtigen Medizinern Eufemiano Fuentes und Merino Batres gehabt haben. In dokumentierten Telefonaten seien diese Namen gefallen, berichtete die Gazzetta unter Berufung auf die spanische Zeitschrift “Interviu”.

T-Mobile, wo auch der Österreicher Bernhard Kohl unter Vertrag steht, verlangt von seinen 29 Profis daraufhin eine schriftliche Erklärung, keinen Kontakt zu Fuentes und Co. unterhalten zu haben. Tour-Kandidat Sevilla hatte erklärt, bei dem umstrittenen Mediziner lediglich Leistungstests gefahren zu sein. Das Team Phonak, für das der ebenso verdächtige Botero fährt, stellt ebenfalls Nachforschungen in den eigenen Reihen an.

Spanische Zeitungen berichteten, vor der Praxis des Fuentes-Kompagnon Batres in Madrid seien öfter Radprofis mit ihren Rennmaschinen erschienen, um offensichtlich die Wirkung der illegalen Bluttransfusionen in Ergometer-Tests zu messen.

In der Doping-Affäre wird zur Zeit gegen fünf Personen, darunter Fuentes, Batres und den Manager des Teams Liberty Seguros, Manolo Saiz, ermittelt. Nach Zahlung von Kautionen sind alle auf freiem Fuß. Ihnen wird zur Last gelegt, einen illegalen Handel mit manipuliertem Blut und Doping-Mitteln betrieben zu haben, beziehungsweise im Fall Saiz als Kunde aufgetreten zu sein.

Basso selbst sieht sich als Opfer einer Intrige. “Ich habe viel gelitten, um dorthin zu gelangen, wo ich jetzt stehe. Aber in diesem Sport wird es immer jemanden geben, der einen Schatten auf die wirft, die oben stehen. Daran werde ich mich wohl gewöhnen müssen”, zitierte die französische Sportzeitung “L’Equipe” den frisch gekürten Giro-Gewinner.

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