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Giftmülllager in Wien entdeckt

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Die Umweltschutzorganisation Global 2000 schlägt Alarm: Auf einem Fabriksgelände in Wien-Simmering sei ein illegales Giftmüll-Lager entdeckt worden.

Hunderte Fässer mit gefährlichen Chemikalien – darunter tödliches Natriumzyanid – befänden sich in unmittelbarer Nähe zu einem Wohngebiet mit tausenden Menschen, so Pressesprecher Andreas Baur.

Aktivisten von Global 2000 sicherten das Areal mit Gefahrenhinweisen und Absperrbändern provisorisch ab, meinte Baur. Mittels einer Aussendung habe man die Polizei auf den Plan gerufen, die wiederum die Feuerwehr eingeschaltet habe. Gleichzeitig habe Global 2000 bei der Staatsanwaltschaft Anzeige erstattet und das Umweltministerium bzw. die Stadt Wien informiert.

Aufmerksam geworden sei man auf die Chemikalien durch einen Hinweis aus der Bevölkerung, sagte Baur. Die Etikettierung einiger Fässer habe Global 2000 zur Probenziehung mit Hilfe eines staatlich anerkannten Sachverständigen veranlasst. Die Laboruntersuchung habe ergeben, dass eine der drei untersuchten Proben zu 67 Prozent aus festem Natriumzyanid bestehe, so Baur.

Die tödliche Dosis von Natriumzyanid für den Menschen liege zwischen 50 und 200 Milligramm, warnte Global 2000-Chemiker Helmut Burtscher. „Allein die in dem untersuchten Fass vorliegende Menge reicht aus, um rund 100.000 Menschen tödlich zu vergiften“, so Burtscher. Zudem sei in einem nicht verschließbaren, auf freiem Gelände befindlichen Plastikbehälter 0,11-prozentiges Zyanid nachgewiesen worden.

„Zyanide gehören zu den giftigsten Chemikalien, die wir überhaupt kennen“, meinte Burtscher. Besonders wichtig sei es gewesen, zu verhindern, dass die Chemikalien in Hände gerieten, für die sie nicht bestimmt seien. Global 2000 werte den Fund als Versagen der mittlerweile in Konkurs gegangenen Entsorgungsfirma, erklärte Burtscher. Zudem hätten die Kontrollmechanismen der Behörden versagt.

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