Die Causa sei erst durch die Kritik des Bundesratsvorsitzenden hochgeschaukelt worden, sagt Gorbach. Die Aussagen von Siegfried Kampl seien zwar zu verurteilen, sagte Gorbach im Radio-Vorarlberg-Interview. Kampl habe aber seinen Fehler eingesehen, sich entschuldigt und seinen Rücktritt angekündigt. Die spätere Kritik durch den SPÖ-Bundesratsvorsitzenden Pehm sei daher unnötig und überflüssig gewesen, so Gorbach. Kampl habe sich nicht wie ein Verbrecher aus dem Gremium jagen lassen wollen.
Kampl hatte Mitte April in einer Rede im Bundesrat Deserteure teilweise als “Kameradenmörder” bezeichnet und von “brutaler Nazi-Verfolgung” nach 1945 gesprochen. Zehn Tage später gab er dem Druck der eigenen Partei nach und kündigte seinen Rückzug aus dem Bundesrat für 31. Mai an.
Trotz der heftigen Kritik hält der 68-Jährige aber weiter an seinen Aussagen fest. Nun will er nicht mehr zurücktreten.
Obwohl Kampl nicht mehr Mitglied des BZÖ ist, will Gorbach in den nächsten Tagen dennoch versuchen, Kampl zum Ausscheiden aus dem Bundesrat zu bewegen.