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Gewässerschutzkommission gegen verbaute Ufer

Nach der Verbesserung der Wasserqualität hat sich die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB) jetzt den Uferschutz zum Ziel gesetzt.

Die stufenweise Wiederherstellung natürlicher Bedingungen in den Ufer- und Flachwasserzonen ist das Herzstück eines Aktionsprogramms, das die IGKB am Mittwoch in Lindau am Bodensee vorgestellt hat. Rund 47 Prozent der 273 Kilometer langen Uferstrecke sind derzeit mit Bauwerken zugepflastert, 17 Prozent wurden bereits renaturiert.

Der 1959 gegründeten IGKB gehören Baden-Württemberg, Bayern, Österreich sowie die Schweiz mit den Kantonen St. Gallen, Thurgau und Graubünden an. Mit Investitionen von insgesamt vier Milliarden Euro vorwiegend in Kläranlagen rund um den See und an den Zuflüssen wurde der drittgrößte Binnensee Europas vor dem Kippen bewahrt. Der Phosphorgehalt, wichtiger Gradmesser für die Wasserreinheit, erreichte zeitweise rund 80 Mikrogramm pro Liter und beträgt heute nur noch 10 Mikrogramm.

Nächstes Ziel sei nun die Wiederherstellung des ökologisch sensiblen Lebensraums an den Ufern, sagte IGKB-Vorsitzender Peter Michel (Schweiz). Mauern, Hafenanlagen, übermäßiger Verkehr von Schiffen und Freizeitbooten bedrohten Fische, Pflanzen und Kleinstlebewesen sowie die Selbstreinigung des Sees. Erster Schritt des „Aktionsprogramms 2004-2009″ werde eine Bestandsaufnahme und Bewertung sein.

Die bayerische Umweltstaatssekretärin Emilia Müller (CSU) verwies darauf, dass 75 Prozent der 18 Kilometer Uferlinie des Landes verbaut seien. Die Renaturierung solle unter anderem durch Aufschüttungen in Flachwasserzonen erfolgen.

Der 536 Quadratkilometer große Bodensee ist Trinkwasserspeicher für mehr als vier Millionen Menschen in allen Anrainerländern.

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