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Gewalt gegen eigene Eltern

394 Fälle von Gewalt in der Familie wurden 2003 beim IfS vermerkt. Acht Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren sind gegen die eigenen Eltern gewalttätig geworden.

Die Dunkelziffer ist viel höher.

Immer wieder kommt es vor, dass Jugendliche ihre Aggressionen an den eigenen Eltern auslassen. Acht dieser Jugendliche sind beim IfS (Institut für Sozialdienste) vermerkt, aber die Dunkelziffer liegt weit höher.

Die Hemmschwelle, dass eigene Kind anzuzeigen, ist seht hoch, betont Elisabeth Kiesenebner-Bauer vom IfS. Die Ursachen für die Gewalttätigkeit sind vielfältig. Immer wieder für Konflikte sorgen Schul- und Lehrabschlussprüfungen.

Die Tendenz, dass Jugendliche immer schneller Gewalt gegen die eigenen Eltern anwenden, habe auch damit zu tun, dass positive Autorität und Respekt einen immer geringeren Stellenwert haben, so Kiesenebner-Bauer.

Wenn beispielsweise eine alleinerziehende Mutter nicht mehr über diese schwierige Situation hinaussieht, kann eine Meldung an die Bezirkshauptmannschaft erfolgen. In Vorarlberg kommt dies laut Auskunft der Bezirkshauptmannschaften jedoch nur in vereinzelten Fällen vor. Es sei aber auch schon vorgekommen, dass ein Jugendlicher von daheim ausgewiesen und in einem Heim untergebracht worden sei, so Peter Kuster von der BH Bludenz.

 

Mögliche Ursachen

Alice Hagen vom Ambulanten Familiendienst in Bregenz beschreibt die Ursachen für jugendliche Gewalt wie folgt:

  • Die Ursachen sind meist vielschichtig mit einer langen Entwicklung –
  • Posititve Autorität und Respekt haben bei vor allem bei den Jugendlichen keinen Stellenwert mehr.
  • Werteverlust in unserer Gesellschaft.
  • Unklare Rollen: Das Kind übernimmt die Rolle eines Elternteils. Es übernimmt die Stellvertreterfunktion in einem Konflikt zwischen den Eltern (das Kind übernimmt “im Auftrag” eines abwesenden Vaters die Kontrolle im Haus).
  • Unklare Machtverhältnisse: Eltern sehen sich als Freunde ihrer Kinder und nicht als Erziehungspersonen. Sie haben Angst von ihren Kindern abgelehnt zu werden, sie “buhlen um die Liebe” ihrer Kinder.
  • Eltern sind sich uneinig, was die Erziehung ihrer Kinder betrifft und tragen Konflikte über die Kinder aus.
  • Unsichere / verunsicherte Eltern, die den Kindern häufig von klein auf zu wenig Grenzen aufgezeigt haben.
  • Keine klaren Regeln in der Familie, keine Konsequenzen abei Nichteinhaltung von Regeln
  • Gewalt als “Problemlöser” ist alltäglich.
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