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Geschleppt unter Lebensgefahr: Erneut Flüchtlinge im Bezirk Bruck an der Leitha aufgegriffen

Geschleppt: Die lebensbedrohliche Fahrt der Flüchtlinge aus Rumänien fand in diesem Sattelschlepper statt
Geschleppt: Die lebensbedrohliche Fahrt der Flüchtlinge aus Rumänien fand in diesem Sattelschlepper statt ©LPD NÖ
Lebensbedrohliche Fahrt aus Rumänien: Im Bezirk Bruck an der Leitha sind neuerlich Flüchtlinge aufgegriffen worden. Es handelte sich nach Angaben der Landespolizeidirektion Niederösterreich vom Montag um zehn Syrer.
Flüchtlinge in Sattelschlepper geschleppt: Bilder
Ähnlicher Fall: Schlepperei in Kühlanhänger

Als mutmaßlicher Schlepper wurde ein 63-jähriger türkischer Staatsbürger festgenommen, der einen rumänischen Sattelschlepper gelenkt hatte. An Bord des Schwerfahrzeugs sollen bei der laut Schilderungen lebensbedrohlichen Fahrt etwa 45 Personen gewesen sein.

Flüchtlinge aufgegriffen und festgenommen

Der Aufgriff im Gemeindegebiet von Haslau-Maria Ellend war bereits Freitagfrüh erfolgt. Die durchwegs männlichen syrischen Staatsbürger im Alter von 15 bis 50 Jahren waren im Bereich der B9 und der Heidestraße unterwegs, berichtete die Exekutive. Sie wurden nach dem Fremdenpolizeigesetz festgenommen. Alle beantragten internationalen Schutz und wurden zur weiteren Amtshandlung nach Schwechat gebracht.

Die ermittelnden Beamten stießen in der Folge auf einen rumänischen Sattelschlepper, der bei der Bahnstation Haslau a.d. Donau abgestellt war. Im Laderaum fanden sich Hinweise auf vermutlich geschleppte Personen. Die Ladung, tonnenschwere Metallteile, war laut Polizei nur unzureichend gesichert und die Bordwand des Aufliegers stark nach außen gedrückt. Der Lenker schlief in der Kabine.

Zehn Geschleppte berichteten von Schlepper-Fahrt aus Rumänien

Die zehn aufgegriffenen Geschleppten gaben bei ihren Befragungen durch Ermittler des Landeskriminalamtes Niederösterreich an, dass auf der Fahrt von Rumänien über Ungarn nach Österreich etwa 45 Personen auf der Ladefläche des Schwerfahrzeugs transportiert worden seien. Die meisten von ihnen sollen in Haslau-Maria Ellend von bisher unbekannten Fahrzeuglenkern abgeholt und weiter nach Wien bzw. Deutschland gebracht worden sein.

Syrer beschrieben lebensbedrohliche Bedingungen

Die in der niederösterreichischen Gemeinde aufgegriffenen Syrer beschrieben die mehrstündige Tour als lebensbedrohlich. Während der Fahrt sollen einige der Sicherheitsspanngurte abgerissen sein, die schweren Metallteile hätten sich dadurch frei auf der Ladefläche bewegt. Die zehn Burschen bzw. Männer blieben unverletzt. Für die Schleppung sind pro Person laut Polizei 4.000 bis 7.800 Euro bezahlt worden.

Der 63-jährige Lkw-Lenker war teilweise geständig. Er wurde in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert.

Ähnlicher Aufgriff am 9.September in Bruck an der Leitha

Erst am 9. September waren in Bruck a.d. Leitha 38 Flüchtlinge aufgegriffen worden. Sie waren ebenfalls aus Rumänien in einem Kühlanhänger transportiert worden. Die syrischen, irakischen und türkischen Staatsangehörige berichteten in dramatischen Schilderungen von Todesangst und Sauerstoffmangel an Bord. Ein 51-jähriger türkischer Staatsbürger wurde als mutmaßlicher Schlepper festgenommen und in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert.

(APA/Red)

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