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"Geschäft des Jahres" verloren: Süßwarenbranche fordert Umsatz-Ersatz

Trotz geöffneter Geschäfte erleidet die Süßwarenbranche einen enormen Umsatz-Einbruch.
Trotz geöffneter Geschäfte erleidet die Süßwarenbranche einen enormen Umsatz-Einbruch. ©dpa/Oliver Berg
Auch die Süßwarenbranche leidet unter der Coronakrise. Zwar dürfen die Geschäfte geöffnet haben, sie verlieren dennoch das "Geschäft des Jahres".

Ein Lockdown-Umsatzersatz auch für die Süßwarenbranche wäre "nur fair". Im Gespräch mit der APA pochten die Geschäftsführer Gerhard Schaller (Niemetz) und Walter Heindl von der gleichnamigen Confiserie am Montag darauf, mit anderen Sparten gleichgestellt zu werden. Aktuell gehe das "Geschäft des Jahres" durch die Lappen. Die laufende Woche sei in Normalzeiten "die wichtigste" überhaupt.

Schaller und Heindl beklagen Rückgänge "bis zu 90 Prozent"

Weil der Süßwarenhandel zu Geschäften des täglichen Bedarfs zähle und daher offen halten dürfe, gebe es keinen Umsatzersatz. Schaller und Heindl beklagten jedoch Rückgänge "bis zu 90 Prozent". Im Lockdown fehle eben die Frequenz.

"Saisonware" wie Nikolos oder Adventkalender seien "am 7. Dezember" nicht mehr verkäuflich, betonte der Niemetz-Geschäftsführer. Deren Herstellung habe freilich einen sechsstelligen Betrag gekostet. "Wir sind schon im Abverkauf, um den Schaden zu minimieren", fügte Heindl hinzu. Von den 30 Shops der Confiserie seien fünf - drei in Wien, je eine Filiale in der SCS und in Parndorf (Bezirk Neusiedl am See) - derzeit überhaupt geschlossen. Innerstädtische Geschäfte seien seit März "ein Totalausfall".

"Wir bräuchten den Umsatzersatz, damit wir über die Runden kommen", sagte Heindl. Er beschäftige 270 Mitarbeitern. "60 Prozent des Umsatzes" entfalle auf die eigenen Filialen".

Weit über 100 Geschäfte der Süßwarenbranche leiden

Laut Schaller leiden weit über 100 Geschäfte der Süßwarenbranche. Gäbe es Niemetz-Ware nicht auch in Supermärkten, "hätte ich die November-Gehälter nicht mehr überweisen können". Der Lebensmittel-Einzelhandel "rettet uns, dass wir noch zahlungsfähig sind".

Die Umsatzrückgänge seien gravierend, betonten beide Geschäftsführer. Die Süßwarenbranche wolle demnach etwa "mit Blumenhändlern" gleichgestellt werden. Dass er zum Bittsteller degradiert sei, bezeichnete Heindl als Rolle, mit der er sich "nicht anfreunden" könne.

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(APA/Red)

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