Die Regierungspartei von Präsident Michail Saakaschwili liegt demnach bei knapp 38 Prozent. Iwanischwili hatte sich bereits nach der Veröffentlichung von ersten Nachwahlbefragungen zum Sieger erklärt. Allerdings könnte sein Bündnis immer noch verlieren, da fast die Hälfte der 150 Parlamentssitze an Direktkandidaten geht. Die Zahlen der Wahlkommission beziehen sich aber ebenso wie die Nachwahlbefragungen nicht auf die Direktmandate. Deren Ergebnisse lagen noch nicht vor.
Folterskandal schadet Saakaschwili
Saakaschwili ist seit der sogenannten Rosenrevolution 2003 an der Macht. Oppositionsführer Iwanischwili wirft dem einstigen Helden der georgischen Demokratiebewegung eine inzwischen autoritäre Staatsführung vor. Bis vor kurzem hatten die Umfragen auch dieses Mal auf einen Wahlsieg der Partei Saakaschwilis hingedeutet. Der jüngst aufgekommene Skandal über Folter und Vergewaltigungen in georgischen Gefängnissen, der zwei Minister ihre Ämter gekostet hatte, machte den klaren Vorsprung aber zunichte.
(APA)