“Wir haben die Gesamt-Volumina mit bestem Wissen und Gewissen positioniert”, sagte Molterer am Freitag bei einem Weltspartagsempfang zur APA. Sollten die 15 Milliarden doch nicht genug sein, hätte man “eine gewisse Flexibilität” zwischen diesen 15 Milliarden und den 75 Mrd. Euro im staatlichen Garantiepaket. Sakrosankt seien freilich die 10 Mrd. Euro für die zusätzliche Einlagensicherung, sagte der Minister.
Auch Walter Rothensteiner, RZB-Chef und als Obmann der Bundeskreditsparte in der Wirtschaftskammer Österreich oberster Banken-Vertreter, geht davon aus, dass die 15 Mrd. Euro an möglichem Eigenkapitalzuschuss für die Branche in dieser schwierigen Zeit reichen. Zugrunde liegen dieser Größe Schätzungen, wie viel es kostet, die Banken auf eine einheitliche höhere Kapitalquote zu bringen.
Rothensteiner wies heute Kritik zurück, wonach der Steuerzahler für die Bankenunterstützungen zum Handkuss käme. Gehe man von den Konditionen aus, zu denen etwa die Erste Group ihr Partizipationskapital bekommt und rechne man dies auf die Summe von 15 Mrd. Euro hoch sowie unter Berücksichtigung der diversen Haftungsentgelte käme man gut und gern auf eine Milliarde Euro pro Jahr für den Staat – und das wohl die nächsten fünf Jahre, wie Rothensteiner der APA vorrechnete. “Dass der Steuerzahler blecht, davon kann also keine Rede sein. Außer die Welt geht unter. Aber da ist dann was anderes auch weg”.
Finanzminister Molterer geht davon aus, mit dem Bankenpaket ein solides Fundament gelegt zu haben. Jede Bank werde nach der individuellen Situation des Kreditinstituts eine mögliche Inanspruchnahme prüfen. Vielfach sei man wohl erst vor der Entscheidung, ob ja oder nein. “Das ist ja keine Selbstverständlichkeit”. Auf europäischer Ebene müsse, so Molterer, dem Kraftakt zur Bankenunterstützung nun ein Kraftakt zur Unterstützung von Konjunktur und Wachstum folgen.