Dornbirn. „Wir sind immer auf der Suche nach neuen Trends im Bereich Wohnen“, begrüßte Gernot Erne, Vorstand der Raiffeisenbank Im Rheintal die rund 80 Besucher im Raiffeisenforum Friedrich Wilhelm. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe “Wohnsinniges” hatte die Raiba Mitglieder, Kunden und Interessenten zu einem spannenden Abend zum Thema „Gemeinschaftlich Bauen und Wohnen“ eingeladen.
„Sind Sie wohnsinnig?“ fragte dann auch zu Beginn Hinrich Böttcher von „tisch:Wir bauen Nachbarschaft“ und wollte wissen, ob sich die Anwesenden vorstellen könnten nicht allein sonder mit einer Gemeinschaft zu bauen. Einer der es schon getan hat, ist Helmut Krapmeier. Seit rund zwölf Jahren wohnt der Mitarbeiter des Energieinstituts Vorarlberg in einem Mehrfamilienhaus. Nachdem er elfmal umgezogen war, sich aber nicht für die Option Einfamilienhaus erwärmen konnte, beschloss Krapmeier gemeinsam mit sieben weiteren Familien zwei zweistöckige Häuser als Gemeinschaft zu planen. Den interessierten Besuchern im Raiffeisenforum Friedrich Wilhelm erzählte er von seinen Erfahrungen und gab ihnen Tipps zur Planung. „Planen Sie auf jeden Fall genug Zeit für die Vorbereitungsphase ein“, so sein Rat.
Vorteile der Gemeinschaft
Tipps und Anregungen gab es anschließend auch von Robert Temel, Vorstand der Initiative für gemeinschaftliches Bauen und Wohnen. Der Experte stellte verschiedene Beispiele aus Wien vor und erzählte, dass nach einer längeren „Durststrecke“ die „Community als Baugruppe“ wieder neuen Aufwind bekommt. Am Beispiel der Seestadt Aspern, stellte Temel die drei Varianten „Wohnheim mit oder ohne Bauträger“, „Mietprojekt mit Bauträger“ und „Wohnungseigentumsprojekt“ vor. Die Vorteile einer Baugruppe liegen seiner Meinung nach vor allem in der Selbstbestimmung, Individualität, Gemeinschaft und Integration.
Großes Interesse
„Wer kann sich denn jetzt vorstellen gemeinschaftlich zu bauen und zu wohnen“, fragte Böttcher anschließend in die Runde. Überraschend viele Hände gingen hoch, umso weniger aber waren es bei der Frage, wer denn ein geeignetes Grundstück oder Altbau hätte. „Gemeinschaften würden sich schnell finden, schwieriger ist es, geeignete Objekte und Bauplätze zu finden. Uns ist es ein Anliegen, die Gemeinschaft für diese Art des Wohnens zu sensibilisieren“, meinte Hinrich Böttcher und lud alle Interessierten zu einem Projektentfaltungsworkshop „Wir bauen Nachbarschaft“ (Infos unter www.tisch.me) ein.