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Geißel des Sports

Die Geburtsstunde des Dopings kennt niemand, manipuliert wurde im Sport aber immer.

Der Wettlauf zwischen Doper und Kontrolleur ist auch heute noch ein ganz besonderer Wettbewerb im Weltsport. Und strafbar macht sich nicht unbedingt, wer manipuliert. Erlaubt ist nämlich alles, was nicht ausdrücklich verboten ist.

Für die größten Doping-Skandale in diesem Jahrhundert sorgten der kanadische Sprinter Ben Johnson (1988 bei Olympia in Seoul) und Argentiniens Fußballstar Diego Armando Maradona, der Kokain nahm und Dopingmittel schluckte.

Heute spielt immer mehr die Manipulation der Manipulation eine Rolle, etwa durch die Beimengung von Alkohol oder durch den Tausch von Urin-Proben.

Am Ende des Jahrhunderts sind aber auch Verschleierungsmittel “in” – und kaum nachweisbar. Experten wissen, dass das Leistungsvermögen immer mehr mit Anabolika und Wachstumshormonen gesteigert wird. Aber sie können es den Übeltätern nicht nachweisen. Erst dopen, dann mit Entwässerungsmitteln verschleiern: Es funktioniert.

Der Sport leistet mit der Festlegung von Grenzwerten unfreiwillig Beihilfe: Sportler dopen sich systematisch an die Grenzwerte heran, wie beim Doping mit dem männlichen Geschlechtshormon Testosteron und der “Modedroge” EPO, jener Geißel, die die Tour de France 1998 ins Abseits geführt hatte.

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(Bild: EPA)

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