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Gegner sehen dritte Piste am Flughafen Wien-Schwechat als "Milliardengrab"

Am Wiener Flughafen soll eine dritte Start- und Landebahn gebaut werden.
Am Wiener Flughafen soll eine dritte Start- und Landebahn gebaut werden. ©APA
Nach dem "Millionengrab Skylink" sehen Gegner im geplanten Bau einer dritten Start- und Landebahn am Flughafen Wien-Schwechat ein "Milliardengrab". Der Dachverband der unabhängigen Bürgerinitiativen hat am Dienstag an die möglichen Folgen des in den nächsten zehn Jahren bevorstehenden Airport-Ausbaus erinnert.
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Die Kritiker warnen vor Gesundheitsschäden durch Flugverkehr (Lärm und Feinstaub) und deren Behandlungskosten. Auch die Umwelt leide unter den Flugzeugen. Darüber hinaus schreite die “massive Immobilienentwertung” der Flughafen-Anrainer voran. Auf der anderen Seite werde die Luftfahrt-Branche bevorzugt, ärgern sich die Gegner. Der Flughafen bezahle keine Grundsteuer, die Airlines keine Mineralölsteuer auf Kerosin und die Passagiere keine Umsatzsteuer. Die Ticketabgabe lassen sie nicht als Ersatz gelten.

Gegner kritisieren Umweltverträglichkeitsprüfung

Die Gegner der dritten Piste stört konkret auch, dass die Umweltverträglichkeit geprüft wird, obwohl noch keine Flugrouten festgelegt wurden. Man wisse also gar nicht, wo genau Umwelt und Menschen belastet werden, kritisieren die Bürgerinitiativen. Geschätzte 350.000 Menschen leben in der Nähe des Flughafens Wien. Er ist aber nicht nur laut, er schafft als Jobmotor auch tausende Arbeitsplätze im Südosten Wiens.

Flughafen sagt nichts zur dritten Piste

Der Flughafen selbst hat sich bisher noch nicht zu den möglichen Baukosten des dritten Runway geäußert. Die dritte Piste dürfte aber Schätzungen zufolge deutlich teurer werden als der Skylink – kolportiert werden 1,8 Mrd. Euro, die nach Ansicht der Pistengegner nicht wieder verdient werden können. Derzeit drängt der Bau der zusätzlichen Startbahn nicht, die Starts und Landungen gingen 2013 um 5,5 Prozent zurück. Heuer geht der Airport davon aus, dass die Flugbewegungen stagnieren.

Das Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) liegt derzeit beim Bundesverwaltungsgericht. In erster Instanz hat das Amt der niederösterreichischen Landesregierung bereits grünes Licht für den Bau gegeben. Der Dachverband sieht die Behörde befangen, hält doch das Land Niederösterreich sowie die Stadt Wien je 20 Prozent an der Aktien. 10 Prozent halten die Mitarbeiter und der Rest, 50 Prozent, notiert an der Wiener Börse. (APA)

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