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Gegen "Wild-West-Kapitalismus"

FIFA-Präsident Sepp Blatter hat die Besitzer der reichsten Klubs der Welt in einer Kolumne in der britischen "Financial Times" beschuldigt, den Fußball mit ihrem "Wild-West-Stil von Kapitalismus" ernsthaft zu gefährden.

Der Schweizer kündigte deshalb an, eine Arbeitsgruppe zu bilden, die sich auf Grund des “pornografischen Ausmaßes an Geld”, das einigen Vereinen zur Verfügung steht, mit dem enormen finanziellen Gefälle innerhalb des Weltverbandes beschäftigt. “Mehr als jemals zuvor kämpft die Mehrheit der Klubs mit Speeren, während ein kleiner Teil über das finanzielle Äquivalent von Nuklearwaffen verfügt”, zog der FIFA-Boss einen martialischen Vergleich. Blatter äußerte vor allem seine Bedenken über die enorm hohen Spielergehälter, die Rolle von Spieleragenten bei Transfers, die “neue Art von Sklaverei” bei den Werberechten an jungen Spielern, die Übersättigung an Fernseh-Übertragungen, steigende Ticketpreise und damit verbunden sinkende Zuschauerzahlen.

“Die Zeit ist gekommen, diese Maßlosigkeiten zu drosseln, und die Wurzeln des Sports zu schützen”, verkündete Blatter. “Wenn nichts geschieht, dann zerstört das viele Geld einen Sport, den weltweit mehr als 1,3 Milliarden Menschen verfolgen”, warnte der ranghöchste FIFA-Funktionär. Die Fußball-Welt werde immer mehr zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft. Laut Blatter hätte eine Hand voll der reichsten Klubbesitzer das Spiel dadurch unter Kontrolle, “eine kleine Gruppe von Weltklasse-Spielern mit unglaublichen Summen zu überschütten”. Das Problem dabei sei für den 69-Jährigen, dass diese Menschen kaum oder nur wenig Interessen an Traditionen und der Geschichte des Fußballs haben.

Link zum Thema:
Bericht in der Financial Times
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