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Gefesselter Mann in Wien-Ottakring erstickt: Polizei spricht nicht von Mord

In diesem Haus in Wien-Ottakring wurde am Freitag eine gefesselte Leiche gefunden.
In diesem Haus in Wien-Ottakring wurde am Freitag eine gefesselte Leiche gefunden. ©APA
Am Freitag ist in Wien-Ottakring die Leiche eines gefesselten Mannes gefunden worden. Laut Polizeisprecherin Adina Mircioane ergab die Obduktion, dass er erstickt ist, von Mord wollen die Ermittler jedoch nicht sprechen. Die Ermittlungen laufen in Richtung "bedenklicher Todesfall", heißt es.
Gefesselte Leiche gefunden
Bilder vom Tatort

Wirklich viele Anhaltspunkte gab es bis zum frühen Samstagnachmittag noch nicht. Ein Geschäftspartner, der mit Rudolf L. regelmäßig Kontakt hatte, machte sich Sorgen und meldete den 54-Jährigen abgängig. Beamte fuhren zur Wohnung des Mannes in der Hubergasse 12 und entdeckten dort die Leiche. Der Tote war vollständig bekleidet und befand sich in Bauchlage mit auf den Rücken gefesselten Händen in seinem Bett. Auch die Füße waren offenbar zusammengebunden. Etwa drei bis vier Tage dürfte der Tote bereits in der Wohnung gelegen sein. Er wies Hämatome im Kopf- und Gesichtsbereich auf.

Mord kann nicht bestätigt werden

Woran er erstickt ist, war zunächst unklar. Einerseits könnte sehr wohl jemand direkt nachgeholfen haben, andererseits könnte der Tod auch mit der Position zu tun haben, in der der Mann gefunden wurde. Das Appartement machte ansonsten einen sehr geordneten Eindruck. Spuren eines Kampfes gab es nicht. Geht man vom Grundbuchauszug aus, dürfte es sich um eine Mietwohnung gehandelt haben.

Angehörige werden von der Polizei befragt

Rudolf L. war selbstständig tätig. Was genau er gemacht hat, wussten die Ermittler noch nicht. Eine Befragung seines 20-jährigen Sohnes, eines Studenten, erbrachte lediglich Hinweise in Richtung IT-Branche. Immer wieder dürfte sich Rudolf L. nach wechselnden Geschäftspartnern umgesehen haben. Zu seinem Sohn dürfte der 54-Jährige kein besonders gutes Verhältnis gehabt haben. Der 20-Jährige dürfte nicht einmal gewusst haben, wo sein Vater wohnt.

Polizei ermittelt weiter

Rudolf L. hatte sich vor einigen Jahren von seiner Frau getrennt und war nach Wien gezogen, während sie in Kärnten blieb. Die Frau sollte noch am Samstag einvernommen werden. Offenbar war auch geplant, dass sie nach Wien kommt.

Unter Nachbarn des 54-Jährigen wurde gemunkelt, dass er eine Freundin hatte. Auch dazu konnte der Sohn keine Angaben machen. Die Polizei ermittelte laut Mircioane in Richtung bedenklicher Todesfall. Für einen Mord käme zumindest ein finanzielles Motiv eher nicht infrage. Bei dem 54-Jährigen war offenbar nicht viel zu holen. (APA)

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