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Gedenktag an Priester Lampert

Vor 55 Jahren, am 13. November 1944, wurde der Vorarlberger Priester Carl Lampert in Halle/Saale von den Nazis enthauptet. [14.11.99]

Provikar Lampert war der prominensteste katholische Geistliche Österreichs, der vom NS-Regime hingerichtet wurde. Im Vorjahr wurde der Seligsprechungsprozess eingeleitet. Das geht aus einer im Innsbrucker Verlag Kirche von der Diözese Feldkirch herausgegebenen Dokumentation hervor.

„Provikar Dr. Carl Lampert – Zeuge in gnadenloser Zeit“ lautet der Titel der rund 90 Seiten umfassenden Buchpublikation, die zum Teil neue Quellen und Dokumente über Lampert und dessen Verurteilungen durch NS-Gerichte enthalten sind. Das Buch möge „Anstoß zur Besinnung sein“, hofft Diözesanbischof Klaus Küng in seinem Vorwort.

1894 in Göfis bei Feldkirch geboren, wurde Lampert 1918 zum Priester geweiht. 1939 ernannte ihn Bischof Paulus Rusch zum Provikar (Bischofs-Stellvertreter) der damaligen Apostolischen Administratur Innsbruck-Feldkirch.

Weil er sich unerschrocken für die Kirche in Tirol und Vorarlberg einsetzte, wurde der Provikar 1940 drei Mal verhaftet und für Monate in das KZ Dachau eingeliefert. Nach anschließendem Gauverweis wurde er nach Stettin verbannt. Durch einen aus Klagenfurt stammenden Gestapospitzel wurde Lampert in eine angebliche „Spionage-Affäre“ verwickelt.

Im Februar 1943 wurden Lampert und der Stettiner Priesterkreis verhaftet. Bis zu seiner Hinrichtung wurde Lampert drei Mal zum Tod verurteilt; zuletzt vom Reichs-Kriegsgericht Torgau wegen Hochverrat, Spionage, Wehrkraftzersetzung, Feindbegünstigung und Verstoß gegen das Rundfunkgesetz.

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