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Gastro-Branche ächzt unter verschärften Corona-Maßnahmen

WKÖ-Spartenobmann will Unterstützung für Betriebe
WKÖ-Spartenobmann will Unterstützung für Betriebe ©APA
Für die heimische Gastronomie bedeutet die von der Regierung verfügte Verschärfung der Corona-Maßnahmen einen weiteren schweren Schlag.
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Die Branche hat heuer im Zuge der Covid-19-Epidemie bereits drastische Umsatzeinbrüche erlitten. "Umso wichtiger sind nun weitere Maßnahmen zur Unterstützung der betroffenen Betriebe", betonte der Branchensprecher der Wirtschaftskammer Österreich, Mario Pulker.

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So wäre jetzt etwa eine rasche Einigung beim Fixkostenzuschuss, der nun seitens der EU blockiert werde, "enorm wichtig". Denn um die betroffenen Unternehmen, von denen viele nach monatelanger Durststrecke gerade erst wieder begonnen hätten, durchzuatmen, "in dieser neuerlichen Ausnahmesituation zu unterstützen, braucht es weitere rasche und unbürokratische Hilfsmaßnahmen", so der WKÖ-Spartenobmann.

Mehrwertssteuersatz bleibt gesenkt

Als "Lichtblick in einer fordernden Zeit" bezeichnete der Branchensprecher die heute ebenfalls verkündete Verlängerung des gesenkten Mehrwertsteuersatzes bis Ende 2021.

"Wir wissen, dass es Maßnahmen braucht, um die aktuell steigenden Infektionszahlen in den Griff zu bekommen und sind bereit, unseren Beitrag zu leisten", so Pulker. Genauso wichtig sei es aber, die Gastronomie-Betriebe zu stützen und Einnahmeausfälle zu kompensieren, die durch die verschärften Maßnahmen zu erwarten seien. Die heute von der Bundesregierung präsentierten Vorschriften für die Gastronomie "treffen die seit Beginn der Coronakrise schwer in Mitleidenschaft gezogene Branche massiv".

Keine Hochzeiten in Lokalen

Ab kommenden Montag gilt es eine Beschränkung von maximal zehn Personen pro Tisch im Innenbereich sowie Maskenpflicht für Gäste im Lokal. Auch private Feiern bei einem Wirt, wie z. B. Hochzeiten oder Geburtstagspartys, sind nur noch bis zehn Personen möglich.

Pulker appellierte eindringlich an alle Betriebe, "sich an die Regeln zu halten und so dazu beizutragen, die Infektionszahlen wieder zu senken".

Wirtschaft zeigt Verständnis

Die Wirtschaft habe Verständnis dafür, dass angesichts steigender Infektionszahlen zusätzliche Maßnahmen gegen Covid-19 gesetzt würden, hatte WKÖ-Päsident Harald Mahrer zuvor in einer ersten Reaktion auf die Verschärfung hervorgestrichen. Es sei im Interesse "von uns allen und natürlich auch der Betriebe, dass wir in Österreich die Zahl der Covid-Erkrankungen rasch wieder in den Griff bekommen". Das sei die Basis, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen und einen zweiten Lockdown zu verhindern", betonte Mahrer.

Lage spitzt sich zu

Die Wirtschaft trage die neuen Schutzmaßnahmen mit, bekräftigte WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf am Donnerstag. Diese dürften aber "nicht die Gesundung der Wirtschaft aufhalten". Die Situation für die Betriebe - im Tourismus und auch in vielen anderen Branchen - sei "schon jetzt extrem herausfordernd". Nachdem es über den Sommer einen leichten Aufwärtstrend gegeben habe, spitze sich die Lage jetzt wieder zu. "Es müssen immer die wirtschaftlichen Konsequenzen berücksichtigt und eine Kompensation für besonders betroffene Betriebe mitgedacht werden", so Kopf. Als "positiv" bezeichnete er, dass im Zuge der jetzigen Verschärfung der Regeln in der Gastronomie und für private Feiern der reduzierte Mehrwertsteuersatz für die Gastronomie, im Tourismus und der Kultur um ein Jahr bis Ende 2021 verlängert wird. "Das bringt eine gewisse Erleichterung, für besonders betroffene Betriebe wird es aber zusätzliche Unterstützung geben müssen."

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(APA)

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