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Gaspreis-Entscheidung im Herbst

Schwarzach - "Die Entscheidung ob und vor allem in welcher Höhe eine Anpassung des Gaspreises in Vorarlberg erfolgen wird, wird im Spätherbst fallen. Ich bezweifle allerdings sehr, dass sich eine Erhöhung völlig vermeiden lässt."VP Gögele: Solide Finanzpolitik anstelle von billigem PopulismusUnterstellt ÖVP-Gögele der e-control Populismus?

So reagierte gestern Landeshauptmann Herbert Sausgruber auf Feststellungen von Energie-Control-Chef Walter Boltz. Dieser hatte – wie in den „VN“ berichtet – unter Hinweis auf die Gewinne der Gasversorger gemeint, dass eine Verteuerung von Erdgas für die Endverbraucher heuer nicht nötig wäre. Anders als beim Strom – dort ist bekanntlich garantiert, dass die VKW bis 1. Jänner 2009 keine Erhöhungen für die Haushalte durchführen werden – will Sausgruber eine solche Garantie für den Gaspreis nicht abgeben. Weil man das Unternehmen nicht in die roten Zahlen führen wolle, würde jetzt noch die Entwicklung der Öl- und Gaspreise genau beobachtet, so der LH.

„Kaum notwendig“

Der FPÖ-Wirtschaftssprecher Fritz Amann wiederum betrachtet die Äußerungen des Regulators Boltz als „einen starken Eingriff in die freie Marktwirtschaft“. Anderseits sieht auch Amann „eine Erhöhung des Gaspreises als kaum notwendig, weil sich der Dollar erholt und damit auch die Öl- und Gaspreise tendenziell sinken“. Recht gibt Amann Boltz jedoch darin, dass der Wechsel des Gasanbieters für die Konsumenten schwierig ist. Amann attestiert der VEG jedoch ein gutes Management, das sich nach dem preisgünstigsten Lieferanten richtet. Der Eigentümer Land wiederum gebe die Gewähr dafür, dass die Mechanismen des freien Marktes mit sozialen Notwendigkeiten vernetzt würden.

Direkter Einfluss

Unter dem Aspekt der Teuerung sieht Grünen-Sprecher Johannes Rauch keine Notwendigkeit einer Anhebung der Gas- und auch nicht der Strompreise. Er begründet dies gegenüber den „VN“ damit, dass das Land ja direkt auf die Öl- und Gaspreise Einfluss nehmen kann. Und weil von den hohen Energiepreisen vor allem die kleinen Haushalte mit niedrigem Einkommen überproportional betroffen sind, sollte das Land hier eine soziale Maßnahme setzen.

SPÖ gegen Erhöhung

SPÖ-Landesvorsitzender Michael Ritsch fordert, dass keine Erhöhung des Strom- und Gaspreises kommen darf und stellt einen Zusammenhang mit den Terminen der Parlamentswahl im Herbst und den Landtagswahlen 2009 her. „Nach der Nationalratswahl werden dann von Oktober bis Jänner die Energiepreise angehoben, dann haben das die Leute bis zur Landtagswahl wieder vergessen“, mutmaßt Ritsch. Das wiederum wird von Sausgruber zurückgewiesen.

„Portokasse“

Und – so Ritsch weiter – da Sausgruber den Illwerke/VKW-Konzern als „Portokasse“ benütze, aus der Millionen für das Land entnommen würden, sei eine Gas- und Strompreiserhöhung durch nichts zu rechtfertigen.

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