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G-8-Justizminister beraten in Paris

Die Innen- und Justizminister der führenden Industrieländer haben am Montag in Paris Beratungen über eine vertiefte Zusammenarbeit und den internationalen Terror begonnen.

Die G-8-Fachminister, darunter US-Justizminister John Ashcroft, erörtern die Bedrohung durch den Terrorismus nach dem Irak-Krieg sowie ein verstärktes Vorgehen gegen Geldwäsche und Kinderpornografie. Das eintägige Treffen bereitet den G-8-Gipfel Anfang Juni in Evian vor. Ein starkes Polizeiaufgebot sichert den Pariser Tagungsort.

Nach Angaben der französischen Verhandlungsdelegation soll es unter anderem um die Aufnahme biometrischer Merkmale wie den digitalen Fingerabdruck in Ausweispapiere gehen, die eine sofortige Identifizierung ermöglichen. Weiteres wichtiges Thema ist demnach der Schutz empfindlicher Computer- und Datensysteme vor Hacker-Angriffen. Zu den G-8-Staaten gehören die sieben führenden Industriemächte USA, Großbritannien, Japan, Frankreich, Kanada, Deutschland und Italien sowie Russland.

In der Person von Ashcroft ist erstmals seit der tiefen Verstimmung zwischen den USA und Frankreich wegen des Irak-Krieges wieder ein hoher Vertreter der Regierung von US-Präsident George W. Bush nach Paris gekommen. Der französische Justizminister Dominique Perben hatte angekündigt, am Rande der Konferenz mit seinem US-Kollegen auch über die seiner Auffassung nach „rechtsfreie Lage“ der Gefangenen aus Afghanistan sprechen zu wollen, die auf dem kubanischen US-Stützpunkt Guantanamo Bay inhaftiert sind. Unter den etwa 650 Gefangenen sind sechs Franzosen.

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