AA

"Für uns wie ein Finale": Azzurri stapeln gegen Österreich tief

Italien gilt gegen Österreich als großer Favorit.
Italien gilt gegen Österreich als großer Favorit. ©APA/AFP/POOL/RYAN PIERSE
Obwohl sie als haushoher Favorit gehandelt werden, zeigt die italienische Fußballnationalmannschaft vor dem Spiel gegen Österreich Bescheidenheit. Ab sofort sei jedes Spiel für die Azzurri "wie ein Finale".

Im Vorfeld des Achtelfinales der Fußball-EM am Samstag (21.00 Uhr MESZ) im Londoner Wembley-Stadion unterschätzen die italienischen Nationalspieler das ÖFB-Team nicht. "Österreich ist eine starke Mannschaft. Wir werden gegen sie unser bestes Match liefern müssen, wie es bereits bei den bisherigen Matches der Fall war. Jedes Spiel ist für uns wie ein Finale, auch das Match gegen Österreich wird es sein", so Stürmer Federico Bernardeschi im Trainingslager der "Azzurri".

Alaba flößt Respekt ein

Vor allem ÖFB-Kapitän David Alaba flößt den Italienern Respekt ein. "Alaba ist ein großartiger Champion, der unzählige Trophäen gewonnen hat. Gegen solche Stürmer zu spielen, ist eine große Herausforderung. Außerdem werden wir im Fußballtempel Wembley spielen, was alles noch spannender macht", fügte Bernardeschi hinzu.

Lorenzo Insigne freut sich ebenfalls auf das Wembley-Stadion. "Es ist immer ein besonderer Moment, in so einem Stadion zu treffen", sagte Insigne, der beim 3:0-Auftaktsieg Italiens gegen die Türkei ein Tor erzielt hatte.

Italien schoss in der Gruppe sieben Tore

Der Napoli-Legionär zeigte sich stolz über die bisherigen Auftritte der "Azzurri". "Zu Beginn hat niemand an uns geglaubt. Wir bleiben mit den Füßen auf dem Boden, arbeiten hart und machen so weiter. Wir haben noch nichts erreicht", sagte Insigne. Italien hatte die K.o.-Runde mit drei Siegen und 7:0 Toren erreicht.

Auch der Jungstar unter den italienischen Stürmern, der 21-jährige Giacomo Raspadori, warnte vor dem Gegner. "Österreich ist ein starkes und sehr gut organisiertes Team. Wir müssen uns für das Match gründlich vorbereiten und konzentriert sein. Das ist das Wesentliche, alles andere kommt von selbst. Italien hat bisher Großartiges geleistet. Jetzt müssen wir mit Demut und Zusammenhalt weitermachen", so Raspadori, Angreifer des Serie-A-Clubs Sassuolo.

Chiellini gegen Österreich vielleicht im Einsatz

Italien-Trainer Roberto Mancini hofft, gegen Österreich wieder seinen Starverteidiger Giorgio Chiellini einsetzen zu können. Der Juventus-Abwehrspieler war im Match gegen Wales wegen Problemen mit dem linken Oberschenkel geschont worden, hat inzwischen im Trainingslager in Coverciano bei Florenz wieder das individuelle Training aufgenommen. Mancini hofft auf Chiellinis vollkommene Genesung bis zum Match am Samstag.

Der ehemalige italienische Nationaltrainer Giampiero Ventura betrachtet Österreich als Gegner, den Italien bewältigen kann. "Angesichts der bisherigen Leistungen, bei denen Italien drei Spiele voll beherrscht hat, kann man denken, dass Italien Österreich besiegen kann und den Einzug ins Viertelfinale schafft. Mancini hat bisher eine außerordentliche Arbeit geleistet. Ich hoffe, die Azzurri kommen ins Finale", sagte Ventura. Unter seiner Leitung hatte Italien 2018 die Qualifikation für die WM 2018 in Russland verfehlt.

ÖFB-Team gegen Italien klarer Außenseiter

An der Ausgangsposition vor dem Fußball-EM-Achtelfinale am Samstag (21.00 Uhr MESZ/live ORF 1) im Londoner Wembley-Stadion zwischen Italien und Österreich besteht laut Sebastian Prödl und György Garics kein Zweifel. Die beiden ehemals in der Serie A tätigen Mitglieder des ÖFB-Kaders für die EURO 2016 sehen Rot-Weiß-Rot gegen die "Squadra Azzurra" als klaren Außenseiter, hegen aber leise Hoffnungen auf eine Sensation.

Prödl sieht die Italiener als "haushohen Favoriten. Sie haben in den letzten zwei Jahren step by step etwas aufgebaut, eine junge, hungrige, ambitionierte Mannschaft, die an große Zeiten anknüpfen will. Im ganzen Land herrscht irgendwie die Stimmung, dass die Mannschaft reif für den Titel ist", sagte der Steirer der APA.

Chance für Österreich "minimal, aber vorhanden"

Die Chance des ÖFB-Teams auf den Aufstieg ins Viertelfinale bezeichnete Prödl als "minimal, aber vorhanden. Es gibt bei Italien relativ wenig Schwachstellen - eine könnte sein, dass sie Österreich vielleicht unterschätzen", vermutete der Innenverteidiger. Trotz seiner hohen Meinung über die "Azzurri" sind Prödls EM-Topfavoriten andere. "Frankreich, gemeinsam mit England. Die Italiener nicht, weil sie noch mangelnde Turniererfahrung und keine absoluten Weltklassespieler haben."

Dennoch sei ein EM-Triumph des vierfachen Weltmeisters alles andere als ausgeschlossen, so Prödl. "Die Italiener sind spielerisch nicht die Besten, aber sie verteidigen am besten, und damit gewinnt man bekanntlich Turniere."

(APA/red)

  • VIENNA.AT
  • EURO 2021
  • "Für uns wie ein Finale": Azzurri stapeln gegen Österreich tief
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen