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Fußball: Wilde Szenen überschatteten Sturm-Spiel

Von unrühmlichen Szenen am Nachmittag in der Innenstadt und am Abend im Stadion ist am Samstag das Drittrunden-Rückspiel im UI-Cup von Sturm Graz in Budapest gegen Honved (2:1) überschattet worden.

Am Nachmittag waren Sturm-Fans in der Innenstadt von Honved-Hooligans attackiert worden, im Stadion Jozsef-Bozsik-Stadion gingen am Abend Ordner gegen Anhänger im Sturm-Sektor brutal vor.

Nach Angaben von Sturm-Präsident Hans Rinner sind 10 bis 15 Sturm-Fans ins Spital eingeliefert worden. Rund 1.000 Fans der Grazer waren nach Budapest gereist, nach rund 30 Minuten des Spiels flogen aus dem Sturm-Sektor Leuchtkörper auf das Feld, was ungarische Security zu einem brutalen Vorgehen nützten. Von unfassbaren Szenen berichtete die Grazer Gemeinderätin Christina Jahn (Grüne), die im Stadion das Spiel verfolgte. Als mehrere Sturm-Fans die Situation beruhigen wollten, hätten die Sicherheitsleute auf sie eingeprügelt. Sessel seien herausgerissen worden und die Security hätten damit auf Grazer Fans eingeschlagen. “Selbst Frauen liefen blutend herum,” so Jahn.

Die Gemeinderätin konnte ebenfalls beobachten, wie sich nur rund vier Meter neben ihr zwei österreichische Polizisten in den Tumulten vor den ungarischen Kollegen ausweisen wollten. Plötzlich habe ein ungarischer Polizist mit Pfefferspray den österreichischen Beamten “niedergestreckt”. “Er ging auf die Knie und musste sich sogar übergeben,” so Jahn.

Danach hätten die ungarischen Beamten den Spray auch gegen den zweiten mitgereisten Polizisten eingesetzt. Ein Präsidiumsmitglied von Sturm äußerte den Verdacht, dass “vermutlich eine Hooligan-Gruppe als Ordner” aufgetreten sei. Diese Gruppe sei jedenfalls mit Schlagstöcken und Schlagringen in den Sturm-Sektor eingedrungen, “sie haben die erste Gelegenheit genützt”. Einem Sturm-Mitarbeiter sind nach Angaben des Präsidiumsmitglieds mit einem Schlagring die Zähne ausgeschlagen worden. Die Polizei sei erst nach der Security eingeschritten. Vereinspräsident Hans Rinner, der Augenzeuge der Vorfälle war, sprach ebenfalls der Security die Schuld zu. “Es ist sehr bitter, dass Knallkörper geworfen wurden. Aber die Security hat im Fansektor nichts verloren.

Damit war der Tumult vorprogrammiert. Sie haben brutal zugeschlagen. 10 bis 15 Fans mussten ins Spital. Im Fansektor hat die Sicherheit gefehlt. Wir werden eine Strafe bekommen, aber die Gründe liegen nicht bei uns. Ich habe Bilder gesehen, wo Sturm-Fans wie in einem Käfig eingesperrt wurden und auf sie eingeschlagen wurde”, erklärte der Clubpräsident. Gemeinderätin Jahn empfand die Durchsagen des Stadionsprechers kurz nach dem Beginn der Ausschreitungen als besonders schockierend: “Er hat die ungarischen Fans sogar angefeuert”, meinte Jahn. In der Pause ist der Sektor geräumt worden, da er “komplett zerstört” worden sei, die Situation habe sich erst nach zehn Minuten der zweiten Hälfte beruhigt. Die Rettung habe die Verletzten anschließend versorgt.

Bereits vor der Partie hatte es am Samstagnachmittag Ausschreitungen zwischen Fans von Sturm Graz und Honved Budapest in der Budapester Innenstadt gegeben. Drei Personen wurden leicht verletzt. Nach Angaben der ungarischen Nachrichtenagentur MTI wurde ein österreichischer Fan vorübergehend festgenommen, weil er ein Polizeiauto beschädigt hatte. Nach Angaben der ungarischen Exekutive hatten Honved-Fans die Grazer auf dem Vörösmarty-Platz in der Fußgängerzone der Innenstadt angegriffen. Nach unterschiedlichen Angaben sollen 20 bis 50 Personen an der Schlägerei beteiligt gewesen sein. Schließlich gelang es den Sicherheitskräften, die Angreifer vom Platz zu drängen. Nach Angaben der ungarischen Rettung handelt es sich bei den drei Verletzten um zwei auswärtige Fans sowie um einen Polizisten

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