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"Fridays for Future"-Camper fodern weiter Klima-Corona-Deal

Noch bis Mittwoch will man vor dem Bundeskanzleramt in Wien ausharren.
Noch bis Mittwoch will man vor dem Bundeskanzleramt in Wien ausharren. ©APA/HERBERT PFARRHOFER
Noch bis kommenden Mittwoch wollen die Aktivisten von "Fridays for Future" vor dem Bundeskanzleramt in Wien campen. Gefordert wird weiterhin ein "Klima-Corona-Deal".

Seit Mittwoch streiken Aktivisten von Fridays For Future beim "168h-FutureCamp" vor dem Bundeskanzleramt im Schichtbetrieb. Anlass ist das 38 Milliarden Euro schwere Hilfspaket der Regierung, für dessen Verwendung ein "Klima-Corona-Deal" gefordert wird.

Weder Bundeskanzler noch Finanzminister hätten sich zum Protest geäußert, erfuhr man am Freitag bei einer Pressekonferenz nach zwei Tagen.

Aktivisten fordern von Regierung "Klima-Corona-Deal"

Handlungsbedarf herrsche jedenfalls bei Österreichs Umweltpolitik, die am vorletzten Platz in der EU liege, hieß es unter Hinweis auf die CO2-Emissionen aus energetischer Nutzung für 2019, zu denen am Mittwoch eine erste Schätzung von Eurostat veröffentlicht wurde.

"Wir müssen aber für beide Krisen, für Corona- und die Klimakrise, politische Lösungen finden", meinte die 16-jährige Dora Zeik,o die von Ried aus Oberösterreich nach in Wien zum Camp kam. Untertags finden sich dort 15 bis 20 Gleichgesinnte ein, berichtete Aktivistin Veronika Winter der APA, mindestens zwei Teilnehmer bleiben auch in der Nacht an Ort und Stelle, Zelte sind vorhanden.

NGOs unterstützen Forderungen von "Fridays for Future"

In den ersten zwei Tagen wurden die Aktivisten bereits von Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) und Bundespräsident Alexander Van der Bellen besucht, berichteten sie. Ihre Hauptanliegen haben die Camper nun noch einmal wiederholt: Ein 1,5-Grad-konformer Umbau der Wirtschaft, ein Platz für Klimaforschende bei den aktuellen Verhandlungen um die Verwendung der Milliardengelder und ansonsten Tempo: "Genauso wie bei Corona fordern wir in der Klimakrise faktenbasierte, schnelle Handlungen der Politik. Und die Fakten liegen auf dem Tisch", sagte etwa Julian Kragler.

Der "Klima-Corona-Deal" bekam bisher jedenfalls Unterstützung von fast 100 NGOs und über 500 Wissenschaftern. Zudem wiesen die Aktivisten der globalen Klimaschutzbewegung darauf hin, dass am Freitag auch Aktionen in Linz, Salzburg, Innsbruck und Bregenz stattfinden - und in Graz eine 24-Stunden-Mahnwache.

Auch das Klimavolksbegehren will auf die weitere Existenz der Klimakrise in Zeiten der Coronakrise hinweisen und riet in einer Aussendung dazu auf, die Dringlichkeit nachhaltiger Investitionen und einer mutigen Klimapolitik per Postkarten mit Forderungen an Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zu schicken.

(APA/Red)

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