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Frühlingsgefühle ohne Frühling: „Gartenlust“ im Belvedere

Manch zartes Pflänzchen ist derzeit unter Schnee begraben - doch das Belvedere blüht, gemäß dem eigenen Werbespruch, auch angesichts der Wiederkehr des Winters weiter auf.

Bezeichnenderweise der „Gartenlust“ ist das erste Ausstellungsprojekt der neuen Belvedere-Direktorin Agnes Husslein-Arco gewidmet, und für vollendete Frühlingsstimmung fehlte bei der heutigen Pressepräsentation nur eines: Ausgerechnet zum heutigen Frühlingsbeginn „hat uns der Frühling im Stich gelassen“, sagte Husslein.

Die Schau, die von morgen, Donnerstag, bis zum 24. Juni zu sehen ist, widmet sich dem „Garten in der Kunst“. Vom Mittelalter bis zur zeitgenössischen Kunst (die ergänzend im Atelier Augarten unter dem Titel „Gartenarchivierung“ abgehandelt wird) werden in der Orangerie in mehr als 100 Exponaten die verschiedenen künstlerischen Sichtweisen auf den Garten aufgezeigt. Die Liste der vertretenen Künstler reicht von Monet bis zum Lokalmatador Klimt, von Van Gogh bis Munch, von Emil Jakob Schindler bis Boeckl.

Und vom langen Gang der adaptierten Orangerie aus eröffnet sich ein Blick auf die barocke Belvedere-Anlage, die die Gartenlust vielleicht noch mehr spürbar macht als alle Kunstwerke. Im Rahmen der Ausstellung ist auch der „Kammergarten“, der ehemalige Privatgarten von Prinz Eugen, erstmals öffentlich zugänglich.

Nicht umsonst ist das Thema Garten in den internationalen Ausstellungen derzeit „omnipräsent“, wie Franz Smola sagte, der gemeinsam mit Husslein und Elisabetta Bresciani die Schau kuratiert hat: Von der mittelalterlichen über die Gartenkunst des Barock, die überbordende Lust am Garten im Impressionismus bis hin zu Fragen nach dem Konstrukt Natur in der zeitgenössischen Kunst spannt sich ein weiter Bogen, der das Fassungsvermögen der Orangerie beinahe sprengt. Durch die Zeiten zieht sich die Suche nach der Einheit von Kunst und Natur.

Die Ausstellung wurde „schnell und spontan“ organisiert, wie Husslein sagte, und „der erste Schritt in hoffentlich die richtige Richtung“. Rund 40 Prozent der gezeigten Werke stammen dabei aus den Beständen des Belevdere. Unter den vielfältigen Leihgaben aus dem In- und Ausland ist eine, die für Smola auf jeden Fall „nicht fehlen darf“: Canalettos „Wien, vom Belvedere aus gesehen“ (1759/60) ist aus dem KHM an seinen thematischen Ursprungsort gewandert.

Neben der „Gartenlust“ wird auch die Lust an der Erneuerung im Belvedere zelebriert: So ging vor wenigen Tagen eine überarbeitete Website online, und mit der Constantia Privatbank wurde ein neuer Hauptsponsor erschlossen.

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