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Freitag: Neues Gebäude der UNO-City wird eröffnet

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon hält sich von Freitag bis Sonntag zu einem Besuch in Wien auf. Im Mittelpunkt des Programms steht die Eröffnung eines neuen Gebäudes der UNO-City, die Ban gemeinsam mit Außenministerin Ursula Plassnik (V) vornehmen wird.

Bundespräsident Heinz Fischer wird den Generalsekretär zudem in der Hofburg empfangen.

Fischer empfängt den aus Südkorea stammenden Diplomaten am Freitagnachmittag, wie die Präsidentschaftskanzlei am Mittwoch mitteilte. Laut Außenministerium wird es auch zu einem bilateralen Gespräch Plassniks mit dem Gast kommen. Auch eine gemeinsame Pressekonferenz in der UNO-City ist angesetzt. Auch eine Begegnung mit Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (S) ist geplant.

Österreich bewirbt sich für die Periode 2009/10 um einen der zehn nicht-ständigen Sitze im Weltsicherheitsrat, dem mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen. Die Wahl soll im Herbst stattfinden. Jedes Jahr werden fünf Länder für zwei Jahre gewählt. Österreich ist seit 1955 UNO-Mitglied. Von 1971 bis 1981 war mit Kurt Waldheim einer der Vorgänger Bans Österreicher. Österreich gehörte dem Sicherheitsrat bisher zweimal an: 1973/74 und 1991/92. Mit Peter Jankowitsch und Peter Hohenfellner stellte es zeitweilig auch den Ratsvorsitzenden. Der Rat ist das einzige UNO-Organ, das Beschlüsse mit bindender Wirkung für alle Mitgliedstaaten der Weltorganisation fassen und deren Durchsetzung erzwingen kann. Die fünf ständigen Mitglieder sind USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien.

Wien ist seit fast 30 Jahren neben New York, Genf und Nairobi Sitz der Vereinten Nationen. Laut Außenministerium stellt die Halle M, die am Freitagvormittag eröffnet wird, die bisher größte Erweiterung der UNO-City seit ihrem Bestehen 1979. Im “Vienna International Centre” (VIC) sind die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO/IAEA), die Organisation für industrielle Entwicklung (UNIDO), die Organisation des Vertrages über das umfassende Verbot von Atomtests (CTBTO) sowie das Büro zur Drogenkontrolle und Verbrechensverhütung (UNODC) untergebracht. Das neue Konferenzgebäude dürfte vor allem von der IAEO genutzt werden.

Zuletzt war Verteidigungsminister Norbert Darabos (S) in New York mit Ban zusammengetroffen. Dabei habe dieser das Engagement Österreichs bei friedenserhaltenden Auslandsmissionen gelobt, berichtete Darabos. Zur Kandidatur Österreichs für den Weltsicherheitsrat sagte Ban dem Nachrichtenmagazin “profil” jüngst in einem Interview: “Persönlich hoffe ich aufrichtig, dass Österreich es schaffen wird.”

Ban nahm dieser Tage am zwölften Treffen der UNO-Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD) in der ghanesischen Hauptstadt Accra über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Globalisierung auf die Entwicklungsländer sowie über den Kampf gegen Armut und Hunger teil und machte eine Reise durch Länder Westafrikas. Hier standen die rapide steigenden Lebensmittelpreise im Mittelpunkt. Ban warnte: Wenn die Staatengemeinschaft die derzeitige Nahrungsmittelkrise nicht in den Griff bekomme, werde diese “eine Kaskade” weiterer Krisen auslösen und ein “mehrdimensionales Problem” werden, welches wirtschaftliches Wachstum, sozialen Fortschritt und politische Sicherheit weltweit bedrohe.

Es ist der zweite offizielle Besuch Bans in Wien seit seinem Amtsantritt als UNO-Generalsekretär am 1. Jänner 2007. Bereits im Februar des Vorjahres absolvierte er einen zweitägigen offiziellen Besuch in der Bundeshauptstadt mit Gesprächen mit der Staatsspitze sowie den Spitzen der ansässigen UNO-Organisationen. Damals traf er auch IAEO-Generaldirektor Mohamed ElBaradei zusammen, den er dem Vernehmen nach auch diesmal – nämlich am Wochenende – treffen soll, ebenso wie UNODC-Chef Antonio Maria Costa. Am Montag wird Ban dann laut seiner Sprecherin Michele Montas in der Schweiz erwartet, wo er in Bern einer zweitägigen Konferenz zur Lebensmittelkrise vorsitzt.

Am Freitagabend nimmt Ban noch in Wien an einer Podiumsdiskussion zum Thema “Die Vereinten Nationen und die Europäische Union: Kräfte bündeln für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts” in den Börsensälen teil. Dabei ist neben Plassnik auch der amtierende EU-Ratsvorsitzende, der slowenische Außenminister Dimitrij Rupel, mit von der Partie. Wien kennt der frühere Außenminister Südkoreas sehr gut: Er war von 1998 bis 2000 Botschafter seines Landes in Österreich – der einzige bilaterale Botschafterposten in seiner langjährigen Diplomatenkarriere. Für diese Tätigkeit erhielt er das Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich, die vierthöchste Auszeichnung, die der Bundespräsident verleiht.

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