Der 62-jährige Mann, dem vorgeworfen wird, am Mittwoch in Wien-Favoriten die 50-jährige Ehefrau getötet zu haben, hat bei seiner Einvernahme am Donnerstag die Tat gestanden. "Er gab zu, zugestochen zu haben, bestritt aber eine Tötungsabsicht", sagte Polizeisprecherin Irina Steirer. Als Motiv nannte der afghanische Staatsbürger einen Streit rund um die schwierige finanzielle Situation der Familie.
Seit 2019 in Wien
Der Mann war mit seiner Familie im Februar 2019 nach Wien gekommen. Von den insgesamt fünf Kindern - darunter ein Säugling - lebten vier noch bei den Eltern in einer Wohnung in der Katharinengasse. Zuvor waren sie laut Polizei in Kärnten gemeldet gewesen. Seit Februar wurde der 62-Jährige zwar strafrechtlich nicht auffällig, die Behörden hatten aber Kenntnis von der Familie, da sich der 17-jährige Sohn wegen Schwierigkeiten an die Jugendhilfe gewandt hatte.
"Gefährdungsmeldung" lag vor
Den Behörden liegt eine entsprechende "Gefährdungsmeldung" des 17-Jährigen vor. Der Bursche hatte dabei Hilfe für eine mögliche Ablösung von der Familie und für seine weitere berufliche Entwicklung gesucht. "Es war altersentsprechend", sagte Andrea Friemel von der Wiener Kinder- und Jugendhilfe (MA 11) gegenüber der APA. Dabei sei zwar von Streitereien, aber "niemals von Gewalt" die Rede gewesen, so Friemel. Zudem hatte sich die Familie wegen finanzieller Hilfe an das Amt gewendet.
Bei seiner Einvernahme gab der Mann an, dass der Bluttat ein Streit über die prekäre finanzielle Situation der Familie vorausging. Er gestand, die Frau mit einem Messer attackiert zu haben, bestritt aber die Tötungsabsicht. Vier ihrer fünf Kinder waren zum Tatzeitpunkt zuhause. Der 62-Jährige ließ sich danach widerstandslos festnehmen.
Die Kinder der Familie sind in Kriseninterventionszentren untergebracht. Die Bluttat war heuer bereits die 33. Tötung einer Frau in Österreich.
(APA/red)