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Franz Wohlfahrt ist neuer Sportdirektor der Austria Wien

Franz Wahlfahrt ist neuer Austria Wien-Sportdirektor.
Franz Wahlfahrt ist neuer Austria Wien-Sportdirektor. ©APA
Am Montagabend gab Austria Wien den neuen Sportdirektor bekannt: Der ehemalige österreichische Teamtorhüter Franz Wohlfahrt erhielt einen Dreijahresvertrag.

Wie der Fußball-Bundesligist Austria Wien am Montagabend nach einer Sitzung des Aufsichtsrats bekannt gab, erhält der 50-jährige Franz Wohlfahrt eine Dreijahresvertrag. Wohlfahrt, der in seiner aktiven Karriere fast 500 Spiele für die Violetten bestritt, beerbt Thomas Parits.Wie die Austria bekannt gab, wird Wohlfahrt das Amt sobald als möglich antreten. Zuvor gilt es noch, finale Gespräche mit dem ÖFB zu führen, um den Zeitpunkt seines Ausstiegs als Torhütertrainer des A-Teams festzulegen.

Der seit April 2013 unter Teamchef Marcel Koller als Torhütertrainer arbeitende Wohlfahrt erhielt bei der Austria einen Dreijahresvertrag. Damit der 50-Jährige seine Arbeit ehestmöglich aufnehmen kann, wollte Austria-Präsident Wolfgang Katzian mit ÖFB-Boss Leo Windtner in den nächsten Tagen die Vertragsauflösung von Wohlfahrt fixieren. Erst dann wird der 59-fache Internationale offiziell präsentiert.

Austria schwärmt von Wohlfahrt

Katzian schwärmte von Wohlfahrt in den höchsten Tönen, strich neben der “internationalen Erfahrung” auch das Konzept des langjährigen Austria-Keepers und ehemaligen Stuttgart-Legionärs hervor. Dass auf den als Sportdirektor noch unerfahrenen Kärntner in den kommenden Monaten viel Arbeit wartet, war ihm durchaus bewusst.

“Es wird ihm sicherlich nicht fad werden, ganz im Gegenteil. Wir haben uns viel vorgenommen, es gibt klare Vereinbarungen, in welche Richtung die Reise gehen soll”, erklärte Katzian. Dies bedeute “sehr viel Arbeit, Engagement und Leidenschaft. Und das haben wir schon in den Vorgesprächen mit ihm geortet”.

Der neue Sportchef selbst war voller Tatendrang. “Ich habe mich noch nie vor großen Aufgaben gescheut”, meinte Wohlfahrt gegenüber der “Kronen Zeitung” (Dienstag-Ausgabe). Für ihn gehe ein Traum in Erfüllung. “Seitdem ich bei der Austria 2001 aufgehört habe, war es immer ein Herzenswunsch von mir gewesen, in einer anderer Funktion zu diesem Klub zurückzukehren.” Zugute kommt Wohlfahrt sicher, dass er die Abläufe im nicht immer spannungsfreien Austria-Umfeld genau kennt.

Kandidat mit Austria-Vergangenheit

Ganz reibungslos dürfte seine Wahl dennoch nicht von statten gegangen sein. Katzian hatte als Chef die Task Force seit Sommer die möglichen Kandidaten sondiert. War zunächst auch von internationalen Kandidaten die Rede, wurde spätestens im Dezember klar, dass die Austria-Vergangenheit bei den Auswahlkriterien eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Für Wohlfahrt setzte sich im Hintergrund vor allem Jahrhundert-Austrianer Herbert Prohaska ein.

Fast vier Stunden dauerten am Montagabend die Sitzungen des Verwaltungs- bzw. Aufsichtsrats der Austria. Am Ende ging der Vorschlag von Katzian bei den Gremien – dem Vernehmen nach jedoch nicht einstimmig – durch. Wohlfahrt wurde jedoch zum Sportdirektor, nicht aber wie Parits zum Sport-Vorstand bestellt. Tritt Parits Ende Mai in den Ruhestand, wäre Markus Kraetschmer einzig verbliebener AG-Vorstand. Der Finanzchef der Austria ist gleichzeitig auch Vorstands-Vorsitzender.

Ohne Erfahrung

Dass Wohlfahrt die Position des Sportdirektors nie zuvor ausgeübt hatte, war zumindest für Katzian kein Thema. “Als Thomas Parits Sportdirektor wurde, war er es vorher auch noch nie. Als Ralf Rangnick Sportdirektor wurde, war er es vorher auch noch nie”, betonte der Aufsichtsrats-Vorsitzende. Zeit zum Einarbeiten bleibt Wohlfahrt, der weiter von Parits unterstützt wird, nur wenig. Im Winter-Trainingslager der Austria ab 21. Jänner in Belek stehen Vertragsgespräche an. Bei 16 Austria-Profis laufen im Sommer die Verträge aus.

“Vier-Augen-Prinzip gilt weiter”

Markus Kraetschmer sah Wohlfahrts Bestellung als dezitierter Sportdirektor als Folge der ins Auge gefassten Strukturanpassung im Club. Das Vier-Augen-Prinzip gelte weiterhin. “Wohlfahrt ist als Sportdirektor für den gesamten sportlichen Bereich, vom Nachwuchs hinauf, verantwortlich. Operativ gibt es weiter eine Doppelspitze, wenn auch in veränderter Konstellation”, sagte der Wirtschafts-Vorstand. Wohlfahrt wird demnach mit einer Prokura ausgestattet. Spielerverträge müssen also weiterhin vom Sportdirektor sowie von Kraetschmer unterzeichnet werden. Der Posten des Sport-Vorstands wird nach dem Ausscheiden von Parits im Sommer aber nicht nachbesetzt.

Die Wahl des ehemaligen Torhüters erfolgte laut Kraetschmer – selbst Teil der Task Force – nach intensiven Gesprächen, auch mit internationalen Kandidaten. “Man kann nach bestem Wissen und Gewissen sagen, dass sich die Task Force sehr viele Gedanken gemacht hat, auch was Personen betrifft. Franz Wohlfahrt hat die Entwicklung für die nächsten drei Jahre, in denen er Verantwortung trägt, sehr gut präsentiert”, meinte der Finanzchef der Austria.

(APA/red)

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