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Franco Foda ist neuer ÖFB-Teamchef

Franco Foda verlässt Sturm Graz und wird neuer Teamchef der österreichischen Nationalmannschaft.
Franco Foda verlässt Sturm Graz und wird neuer Teamchef der österreichischen Nationalmannschaft. ©APA/Erwin Scheriau
Die Entscheidung ist gefallen: Franco Foda wird Nachfolger von Marcel Koller als Teamchef der österreichischen Nationalmannschaft.

Franco Foda ist zum neuen österreichischen Fußball-Teamchef bestellt worden. Das gab ÖFB-Präsident Leo Windtner am Montagabend bekannt. Der Deutsche tritt die Nachfolge von Marcel Koller an und wird im Testspiel am 14. November im Wiener Happel-Stadion gegen Uruguay erstmals auf der Betreuerbank der Nationalmannschaft sitzen. Danach bleibt er bis Ende des Jahres bei Sturm Graz.

Foda ist seit September 2014 als Trainer des aktuellen Bundesliga-Tabellenführers tätig. Der 51-Jährige erhielt beim ÖFB einen Vertrag bis zum Ende der EM-Qualifikation 2019. Sollte die Turnier-Teilnahme geschafft werden, würde sich der Kontrakt automatisch bis Sommer 2020 verlängern.

Teamchef: Parallelen und Unterschiede zwischen Foda und Koller

Zwischen Foda und seinem Vorgänger gibt es einige Parallelen. Der Deutsche gilt so wie Koller nicht gerade als Sprücheklopfer, sondern als zumindest bei öffentlichen Auftritten zurückhaltender Mensch und akribischer Arbeiter, der seine Vorstellungen beharrlich auch gegen Widerstände durchsetzt.

Und doch dürfte sich für die ÖFB-Teamspieler einiges verändern. Während Koller bemüht war, ein Nationalteam-Camp als “Wohlfühloase” zu gestalten, ist Foda für einen weniger zimperlichen Umgang mit seinen Kickern bekannt. Vor allem für jene Profis, denen ein eher schwieriger Charakter nachgesagt wird, könnten härtere Zeiten mit weniger Freiheiten anbrechen.

Adaptierungen sind wohl auch bei Taktik und System zu erwarten. Unter Koller versuchte die ÖFB-Auswahl zumeist, mit viel Pressing dominant aufzutreten. Foda kann sich auch für eine eher reaktive Spielweise erwärmen, was ihm in der Vergangenheit des öfteren Kritik einbrachte. Allerdings legte er bei Sturm gerade in dieser Saison, etwa durch das oftmalige Zurückgreifen auf eine Dreierkette, eine ungewohnte Flexibilität an den Tag.

Sturms Erfolgstrainer wechselt zum Nationalteam

Mit seiner Arbeitsweise ist der zweifache Familienvater bisher gut gefahren. 2010 führte Foda Sturm Graz zum Cuptitel, ein Jahr später holte der 51-Jährige mit den “Blackys” trotz der finanziellen Übermacht von Red Bull Salzburg, Rapid und Austria sogar die Meisterschaft. 2009 und 2011 qualifizierte sich der in Mainz geborene Sohn eines Italieners und einer Deutschen mit den Steirern für die Gruppenphase der Europa League.

Damit war der Neo-Teamchef an praktisch allen Erfolgen in der Clubgeschichte von Sturm beteiligt. Als Spieler und Mitglied der legendären Mannschaft von Coach Ivan Osim gewann der ehemalige Defensivspezialist mit den Grazern zweimal die Meisterschaft (1998, 1999), einmal den Cup (1999) und schaffte es dreimal in die Champions League (1998, 1999, 2000). Davor holte der zweifache DFB-Internationale mit dem 1. FC Kaiserslautern (1990) und Bayer Leverkusen (1993) den deutschen Pokal.

Seine einzige Trainertätigkeit abseits von Sturm führte ihn 2012 nach Kaiserslautern. Mit den “Roten Teufeln” verpasste er 2013 erst im Playoff den Aufstieg in die deutsche Bundesliga, im darauffolgenden August wurde er entlassen.

(APA, Red.)

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