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Für ÖFB-Elf gibt es bei EURO „nur schwere Gruppen“

Österreichs Team kann bei der Auslosung für die EURO 2008 am Sonntag (12:00 Uhr) in Luzern nur in eine „schwere“ Gruppe gelost werden. Das meinen die Vereins-Verantwortlichen der zehn T-Mobile Bundesliga-Vereine.

Österreich wird genauso wie Mit-Gastgeber Schweiz, Titelverteidiger Griechenland und die Niederlande aus Topf 1 gezogen, in Topf 2 folgen Kroatien, Italien, Tschechien und Schweden, in Topf 3 Rumänien, Deutschland, Portugal und Spanien und in Topf 4 Polen, Frankreich, Türkei und Russland. Dadurch besteht für die ÖFB-Auswahl die Möglichkeit, eine vermeintlich leichtere Gruppe („Traum-Gruppe“) etwa mit Schweden, Rumänien und Russland zu bekommen, aber genauso wartet eine „Horror-Gruppe“ mit Fußball-Großmächten wie Italien, Deutschland und Frankreich.

„Wir dürfen nicht glauben, dass es für uns einen leichten Gegner gibt“, brachte LASK-Coach Karl Daxbacher die Situation auf den Punkt. Schweden, Russland und Rumänien seien aber doch Mannschaften, die vielleicht nicht ganz so weit von uns entfernt sind wie Italien, Frankreich oder Deutschland.

Für Mattersburg-Trainer Franz Lederer ist es „ganz gleich, welche Gruppe wir bekommen, da alle EM-Teilnehmer starke Gegner sind.“ Ähnliches war von Kärnten-Feldherr Walter Schachner zu hören, der betonte: „Ich glaube, dass es für Österreich keine wirkliche Wunsch-Gruppe gibt, denn jede Gruppe ist schwer, also gibt es im Grunde nur Horror-Gruppen.“

Rieds Trainer Thomas Weissenböck vertrat die Meinung, dass es bei der EURO keine guten und schlechten Gegner gebe. „Man muss gegen jeden Gegner einen guten Tag haben“, sagte der 35-Jährige, der bei den Oberösterreichern mit Gerhard Schimpl ein Trainergespann bildet. „Mit einem guten Tag kann man auch einmal einen stärkeren Gegner besiegen, mit einem schlechten aber genauso gegen einen potenziell schwächeren verlieren.“ In seiner Horror-Gruppe würden Italien, Frankreich und Deutschland stehen, in seiner Traumgruppe Schweden, Rumänien und die Türkei.

Aus der Sicht von Sturm-Graz-Betreuer Foda wäre es für die Hickersberger-Elf besser eine Top-Gruppe zu bekommen, da sie da nichts zu verlieren hat. „Eine Gruppe mit Deutschland, Italien und Frankreich wäre ein Höhepunkt für den österreichischen Fußball, eine mit Schweden, Rumänien, Polen dagegen nicht so attraktiv“, wies der Deutsche hin.

Der 41-Jährige, der Deutschland gerne im Finale sehen würde, hofft auch auf eine gute Performance von Andreas Ivanschitz und Co., wie er erklärte: „Ich wünsche mir, dass Österreich eine gute Rolle spielen wird und bin auch überzeugt davon, da sich das Team steigern wird können. Das wäre auch wichtig für den österreichischen Fußball.“

Ein Duell mit Österreich würde neben Foda auch Altach-Coach Bender freuen. „Deutschland – Österreich ist immer interessant, es gibt nichts Schöneres für Österreich, Deutschland zu schlagen und umgekehrt genauso“, sagte der Bayer, allerdings mit dem für die ÖFB-Elf nicht motivierenden Nachsatz: „Das Duell müsste wohl schon in der Gruppen-Phase sein.“

Demgegenüber traut Red Bull Salzburg-Co-Trainer Fink den Österreichern mehr zu. „Es gibt in jeder Gruppe starke Gegner, wenn man zwei starke Mannschaften hat muss man halt eine davon besiegen. Für die Österreicher ist alles möglich, mit der Euphorie im eigenen Land können sie auch weiterkommen“, meinte der Deutsche. Bei einem attraktiven Los mit Italien, Deutschland und Frankreich hätte die ÖFB-Auswahl nichts zu verlieren, bei einer leichteren Gruppe wäre demgegenüber der Druck größer.

Ein Aufeinandertreffen seines Heimatlandes mit Österreich würde auch ihn freuen. „Das würde ich gerne sehen, das wäre eine interessante Sache. Da ist Exklusivität drinnen“, erwähnte der Assistent von Giovanni Trapattoni. Der „Maestro“ selbst wollte sich an den Auslosungs-Spekulationen (genauso wie Austrias Trainer Georg Zellhofer: „Man muss ohnehin nehmen, was kommt“) nicht beteiligen. „Ich will den Italienern und Österreichern nicht vorgreifen“, sagte der 68-jährige italienische Meistermacher. Rapids Coach Peter Pacult gab hingegen seine Wunschgruppe mit Tschechien, Deutschland und der Türkei preis.

Helmut Krafts Traumlos für Österreich wäre Italien, Frankreich und Deutschland. „In dieser Gruppe hätten wir überhaupt nichts zu verlieren. Wenn man irgendwo einen Punkt macht, entsteht schon eine Euphorie“, so der Sportdirektor und Trainer von Schlusslicht Wacker Innsbruck. Als bekennender Italien-Fan hätte er es allerdings lieber, das „seine“ Squadra Azzurra in Innsbruck, also nicht in einer Gruppe mit Österreich, spielen würde.


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