Im Mittelpunkt steht dabei nicht Spitzenkandidat Harald Vilimsky, sondern Parteichef Heinz Christian Strache. Laut Wahlkampfleiter Herbert Kickl habe man sich ganz bewusst für den Obmann auf den Sujet entschieden, da der Urnengang am 25. Mai auch eine “innenpolitische Denkzettelwahl” sein werde.
EU-Wahlkampf beginnt
“Österreich denkt um – zu viel EU ist dumm” lautet einer der FPÖ-Slogans auf den neuen Plakaten. Ein weiterer verheißt: “Wir verstehen Eure Wut – zuviel EU tut niemand gut.” Für Kickl war es laut eigener Aussage “notwendig, Klartext zu reden”. Die EU sei nicht als ganzes dumm, dennoch gehe es um eine “notwendige Differenzierung”. Das Friedensprojekt Europäische Union sei auch für die FPÖ unbestritten, betonte der Wahlkampfleiter. Die EU raube aber Stück für Stück die Selbstbestimmung der Mitgliedsstaaten.
“Wir haben ganz bewusst den Bundesparteiobmann positioniert”, steht auch Kickl dazu, dass bei dieser ersten Plakatwelle Vilimsky nur auf einem der Sujets zu finden ist. Man wolle damit zum Ausdruck bringen, dass die EU-Wahl den Freiheitlichen ein “ganz wichtiges Anliegen” ist. Europapolitische Themen könne man nicht von innenpolitischen isolieren. Vilimsky werde zudem bei der zweiten Plakatwelle in wenigen Wochen weitaus präsenter sein.
FPÖ wirbt mit Strache
Auch auf Kleinplakaten hat Kickl abermals seine Reime positioniert: So heißt es auf einem “Banken in die Schranken”, auf einem weiteren “Türkei nicht dabei”. Von den Großplakaten sollen 2.800 Stück österreichweit positioniert werden, die kleinere Variante kommt auf 35.000 Stück. Insgesamt rechnet Kickl mit einem Wahlkampfbudget von 2,5 bis 3 Mio. Euro.
Vilimsky selbst nannte den Tag der Plakatpräsentation den “Tag eins der Wahlbewegung neu”. Das “Match um Platz eins” sei wieder intakt, sagte er, nachdem er für den zurückgetretenen und eigentlich vorgesehenen Spitzenkandidaten Andreas Mölzer Listenerster geworden war. Eine Tour gemeinsam mit Strache durch alle Bundesländer sei geplant, so Vilimsky. Auch über soziale Netzwerke will sich die FPÖ wieder stark positionieren. Auch erste direkte Angriffe auf die Spitzenkandidaten der Koalitionsparteien ritt Vilimsky bei der Präsentation der Plakat. So seien etliche ehemalige ÖVP-Kandidaten für die vergangene EU-Wahl bedroht, “hinter schwedischen Gardinen zu landen”, die SPÖ wiederum habe mit Eugen Freund einen “EU-Schnösel an vorderster Front” positioniert.
(APA)