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FPK-Chef Scheuch zieht sich aus Politik zurück

Uwe Scheuch, FPK-Chef und Landeshauptmannstellvertreter in Kärnten, hat am Mittwoch seinen Rückzug aus der Politik angekündigt. Er begründete den Schritt damit, dass er genug von der "Hetze" gegen seine Person habe und kritisierte die Medien scharf. Sein Nachfolger als Parteichef und in der Landesregierung wird sein Bruder Kurt Scheuch. Kritik hagelte es deswegen von den anderen Parteien.


Scheuch fühlt sich von den Medien “zum Verbrecher gemacht”, zwei Jahre “Hetzkampagne” gegen ihn seien genug, er gehe jetzt. Nach der Berichterstattung über die Aufnahme von Ermittlungen habe er “nicht gut geschlafen”, sagte Uwe Scheuch. Er habe in der Früh Landeshauptmann Dörfler (FPK) seinen Entschluss mitgeteilt.

Zugesetzt hatten Uwe Scheuch in letzter Zeit vor allem juristische Probleme. 2011 war er wegen Korruption in der “Part of the game”-Affäre zu 18 Monaten teilbedingter Haft verurteilt worden. Das Oberlandesgericht hob das Urteil wegen eines Formfehlers auf. Vor wenigen Wochen wurde er erneut verurteilt. Der Spruch ist nicht rechtskräftig. Aber es laufen weitere Ermittlungen der Korruptionsstaatsanwaltschaft gegen Uwe Scheuch. Erst am Dienstag war bekanntgeworden, dass nun auch wegen versuchter Geldwäsche im Zusammenhang mit der Causa Birnbacher gegen ihn Ermittlungen aufgenommen wurden.

Scheuch selbst hatte stets sämtliche Vorwürfe zurückgewiesen und sich als unschuldig bezeichnet.”Ich habe mit der Causa Birnbacher nichts zu tun, mit zahlreichen anderen Vorwürfen nichts zu tun. Ich werde für mein Recht auch weiterkämpfen.” In der “Part-of-the-game”-Affäre werde er darum kämpfen, “besser beurteilt” zu werden. Und auch in allen anderen Causen werde sich seine Unschuld beweisen. Er gehe, weil “einen Uwe Scheuch kann man weder biegen noch brechen”.

Die anderen Parteien in Kärnten sehen die Hofübergabe an Bruder Kurt sehr kritisch. Bei der FPK ändere sich dadurch gar nichts, so der Tenor der Kommentare. In die gleiche Kerbe hieben die Sprecher der Parteien auf Bundesebene. SPÖ-Bundesgeschäftsführer Kräuter bezeichnete die Weitergabe “von einem Scheuch zum anderen” als “Groteske” und “offenbar part of the game”. “Alles bleibt in der Familie”, spottete auch ÖVP-Generalsekretär Rauch. Die Grünen forderten weitere Aufklärung und Rücktritte. Das BZÖ zweifelte generell an der weiteren Zukunft der Kärntner Blauen.

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