AA

FP-Granden teilen Haiders Ansichten

Die Granden der Vorarlberger FPÖ, unter anderen Statthalter Dieter Egger, teilen die Ansichten Haiders über Israel, Saddam und Bush und haben dafür auch Verständnis.

„Die grundsätzliche Kritik Jörg Haiders an den USA ist richtig. Sie haben einen Krieg vom Zaun gebrochen, ohne das Völkerrecht zu beachten. Die Beweise dafür, dass Saddam Hussein über Massenvernichtungswaffen verfügte, sind die Amerikaner auch schuldig geblieben. Der Irak-Krieg wurde aus wirtschaftlichen Interessen geführt. Bis jetzt haben die USA überall dort, wo sie Krieg führten, ein Chaos hinterlassen“, sagt Statthalter Dieter Egger.

Die Analyse des Klubchefs


Klubobmann Ernst Hagen hat die ZiB-2 am Dienstagabend gesehen und genau analysiert: „Mit einigen Behauptungen hat Haider recht. Israel ist keine Diktatur, doch seine Politik kann ich nicht unterstützen. Die USA haben sich nicht an die Spielregeln des Völkerrechts gehalten. Allerdings sind Saddam Hussein und George Bush nicht vergleichbar. Der eine ist ein Tyrann und Bush ist immerhin gewählt.“

Bundesvolksanwalt Ewald Stadler, der vor einigen Jahren den Irak besuchte und Kontakte zum Saddam-Regime hatte: „Jörg Haider hat sich bei diesem Interview zuerst zurückgehalten, dann ist es aus ihm herausgesprudelt. Mit den Äußerungen über Bush und Israel hat er sich ins eigene Fleisch geschnitten. Diese Äußerungen werden den Kärntner Wahlkampf dominieren. Seine politischen Gegner werden daraus eine Kampagne gegen ihn machen, die ihm sehr schaden wird.“

„Haiders Äußerungen waren unpassend und geschmacklos. Für Verbrechen wie Massenmord und Volkstyrannei, wie sie Saddam Hussein begangen hat, gibt es keine Rechtfertigung“, meint Landtagsvizepräsident Fritz Amann, der zu Haider seit Knittelfeld ein bekannt distanziertes Verhältnis hat.

Hagen: USA als Weltpolizist

Bundesrat Christoph Hagen: „Teilweise hat Haider schon recht. Die USA spielen sich als Weltpolizei auf und maßen sich an, alles tun zu dürfen. Und Israel ist zwar eine Demokratie, aber die Israelis sollen vorsichtig sein, mit dem Finger auf andere zu zeigen.“

Die Landtagsabgeordnete Silvia Benzer hat das Interview nicht gesehen, sondern nur davon gehört. Fritz Schuler liegt im Krankenhaus und hatte die Sendung nicht gesehen.



Meinungsumfrage: HAT HAIDER RECHT?

Edda Vivarelli-Kreuzling, 45, Winterthur
, ist der Meinung, dass sich auch mal die Politiker kleinerer Länder zu Wort melden sollten: „Bush, Bin Laden, Hussein, die gehören doch alle drei in die gleiche Schublade. Bei diesem Marionettenspiel weiß man nie so genau, wer im Hintergrund da wirklich die Fäden zieht.“

Manfred Greinix, 46, Dornbirn, findet, dass es in Österreich Dinge gibt, um die sich Politiker wie Haider eher kümmern sollten: „Manche Sachen, die Haider von sich gibt, sind ganz gut. Meistens geht er aber zu weit. Ich finde es gut, dass Bush in den Krieg gezogen und die Iraker befreit hat. Bush ist kein Kriegsverbrecher.“

Stefanie Egle, 17, Feldkirch, sieht Saddam Hussein als den großen Menschenverachter. „Bush wird natürlich von den amerikanischen Medien immer super dargestellt und hochgelobt, was natürlich auch nicht so stimmt. Auf eine Stufe mit Hussein würde ich ihn aber nie stellen, weil er nicht so grausam ist.“

Heinz Vonblon, 62, Ludesch, ist froh, dass er im Moment nicht im Ausland ist: „Jetzt sind wir wieder da, wo wir vor zwei Jahren waren. Was Haider von sich gegeben hat, ist totaler Schwachsinn. Irgendwie fehlt dem Mann was. Haider ist rhetorisch genial, aber zugleich geisteskrank. Da fehlen mir einfach die Worte.“

Dani Kolaczek, 19, Bregenz, stimmt Haider voll zu: „Bush ist doch der größte Kriegsverbrecher, der rumläuft, und unterscheidet sich nicht von Hussein. Die Amis können es sich leisten, sich so aufzuführen. Der Krieg war kein Befreiungskrieg, da ist es doch nur um die Wirtschaft gegangen, um Geld und Öl.“

IHRE MEINUNG?

  • VIENNA.AT
  • Vorarlberg
  • FP-Granden teilen Haiders Ansichten
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen