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Überfall in Äthiopien: Krisenstäbe in Wien und Äthiopien

Nach dem tödlichen Überfall auf eine Gruppe ausländischer Touristen im Nordosten Äthiopiens hat Mittwoch früh weiter Unklarheit über die Nationalität der Mitglieder der betroffenen Reisegruppe geherrscht.

Unbestätigten Meldungen zufolge hatte es zunächst geheißen, auch zwei Österreicher seien unter den Angegriffenen gewesen. “Wir haben noch keine Bestätigung, dass Österreicher betroffen sind”, sagte der Sprecher des Außenministeriums in Wien, Peter Launsky-Tieffenthal, zur APA.

Krisenstäbe in Wien und Äthiopien

Weitere Informationen sollte es im Tagesverlauf geben: In Wien traten am Vormittag Vertreter von Außen-, Innen- und Verteidigungsressort zu einem Krisenstab zusammen, und auch das äthiopische Außenministerium hielt in dieser Sache einen Krisenstab ab.

Athiopien: Fünf Touristen getötet

Nach jüngsten vorliegenden Informationen aus Addis Abeba sind fünf Touristen getötet worden. Das sagte am Mittwoch der äthiopische Regierungssprecher Bereket Simon laut Deutscher Presseagentur dpa. Seinen Angaben zufolge stammen die Opfer aus Deutschland, Belgien, Italien, Ungarn und Australien. AFP berichtete hingegen, ein Österreicher sei unter den “von Terroristen” Ermordeten. Laut Reuters wurden vier Menschen, darunter zwei ausländische Touristen, verschleppt.

Schicksal des Oberösterreichers weiterhin unklar

Unklar blieb zunächst der Verbleib eines Oberösterreichers (56). Es sei wahrscheinlich, dass sich der Mann in dem Gebiet aufgehalten hat, in dem sich die tödliche Attacke ereignet hat, sagte Launsky-Tieffenthal. Er könnte Mitglied einer der beiden aus insgesamt 22 Personen bestehenden Reisegruppen gewesen sein. Sein Schicksal sei bis dato aber völlig unklar. Die äthiopischen Behörden hätten inzwischen alle nicht verschleppten Touristen an einem Ort im Norden des Landes zusammengebracht. Von dort werde der Transport in die Hauptstadt Addis Abeba veranlasst werden. Nähere Informationen über den Verbleib des vermissten Oberösterreichers und womöglich eines zweiten betroffenen Österreichers wurden vom Wiener Außenministerium im Lauf des Vormittags erwartet.

Reisewarnung für betroffenes Gebiet

Nach Zeitungsberichten aus Äthiopien ereignete sich der Überfall in der Nähe des Vulkans Erta Ale in der Danakil-Wüste. Die Region ist einer der tiefsten Orte der Erde und wird vom Nomadenvolk der Afar bewohnt. Die Region ist extrem unwirtlich, heiß und arm, aber auch von großer landschaftlicher Schönheit. In dem Gebiet waren 2007 fünf europäische Geiseln – vier Briten und eine Französin – entführt und nach knapp zwei Wochen unbeschadet gegen Lösegeld wieder freigelassen worden. Auch 2008 gab es mehrere Überfälle auf Touristengruppen. (APA)

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