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Forscher entdecken Gründe für den "Filmriss"

Wissenschaftlern der Universität von St. Louis (USA) ist es gelungen herauszufinden, warum nach durchzechten Nächten hin und wieder Gedächtnislücken auftreten.

Unter massivem Alkoholeinfluss können Menschen teilweise noch sehr komplizierte Tätigkeiten, wie Tanzen, ein Gespräch führen oder sogar (mehr oder weniger gut) Autofahren, ausführen. Manchmal können sie sich am nächsten Tag jedoch nicht einmal mehr daran erinnern, dass sie das überhaupt gemacht haben.

Um dem berüchtigten “Filmriss” auf den Grund zu gehen, haben die Forscher der Washington University School of Medicine in St. Louis eine Versuchsreihe an Mäusen durchgeführt. Dafür haben sie den Versuchstieren unterschiedliche Mengen Alkohol zugeführt und anschließend deren Hippocampus untersucht. Das verblüffende Ergebnis: Die Gedächtnislücken entstehen nicht dadurch, dass durch übermäßigen Alkoholkonsum Gehirnzellen zerstört werden. Sie rühren daher, dass große Mengen Alkohol im Gehirn jene Rezeptoren lahm legen, die für die Speicherung von Informationen zuständig sind.

Studienleiter Charles F. Zorumski erklärt: „Alkohol zerstört Gehirnzellen in keiner Weise, die wir feststellen könnten. Selbst bei sehr hohen Alkoholdosierungen sind keine Veränderungen der Gehirnzellen festzustellen. Ansonsten wäre man ja narkotisiert oder ohnmächtig. Informationen werden auch während eines Vollrauschs noch weiter verarbeitet. Ab einem bestimmten Punkt können jedoch keine neuen Erinnerungen mehr gespeichert werden.“ Dieser Effekt könne durch das Kombinieren von Alkohol und verschiedenen Drogen noch weiter verstärkt werden, als es durch den Konsum von nur einer dieser Substanzen allein möglich wäre.

Die Effekte wirken sich laut den Forschern auf verschiedene Probanden unterschiedlich aus. “Wahrscheinlich tritt diese Wirkung bei Männern seltener auf, als bei Frauen”, so Yukitoshi Izumi, der ebenfalls an den Studien beteiligt war.

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