AA

Flüge gestrichen: Wiener Touristen verzweifeln im Ausland

Wiens Flughafen Schwechat steht de facto vor der Schließung.
Wiens Flughafen Schwechat steht de facto vor der Schließung. ©APA/ROBERT JAEGER
"Keiner weiß was, keiner kann einem etwas raten, alles ist mit Kosten verbunden" - das Fazit zweier Vietnam-Touristen aus Wien zu den Flugstreichungen wegen des Coronavirus fällt negativ aus.
Heimische Rückkehrer müssen registriert sein
Flughafen Wien vor Schließung

"Ich will nur nach Hause." Das ist der Seufzer der Wiener Touristin Maria, die sich derzeit gemeinsam mit ihrem Verlobten in Vietnam aufhält. Das Paar gehört zu jenen Österreichern im Ausland, die wegen der Einstellung der AUA-Flugverbindungen frühzeitig aus dem Urlaub heimkehren müssen.

Alle Hotlines besetzt

Das Touristenpaar hatte sich seit 6. März in Südostasien - Thailand, Kambodscha und Vietnam - aufgehalten und wollte ursprünglich am kommenden Sonntag von der thailändischen Hauptstadt Bangkok aus wieder nach Hause zurückfliegen. Aufgrund der Aufforderungen von Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) entschlossen sie sich nach langem Hin- und Herüberlegen am 16. März, einen früheren Flug zu buchen. "Da die Flüge vorher sehr schnell weg waren und der Donnerstagflug von der AUA schon gecancelt war, haben wir nur noch einen Flug für Freitag bekommen. Eine Umbuchungsgebühr mussten wir zahlen, da es unsere Buchungsklasse nicht mehr gab", berichten die beiden der APA in einem schriftlich geführten Interview am Dienstag. "Am Abend in Phu Quoc (Insel vor der Südküste Vietnams, Anm.) haben wir erfahren, dass die AUA die Flüge ab Dienstag komplett streicht. Das wussten wir zu dem Zeitpunkt nur aus den Medien. Wir sind etwas in Panik geraten. Es war dann für Stunden unmöglich, bei irgendeiner Hotline durchzukommen. Weder bei der AUA, noch im Außenministerium."

Dienstag früh (Ortszeit) erfuhren sie dann, dass ihr Flug auf die Lufthansa umgebucht wurde und sie über Frankfurt nach Hause fliegen können. Völlig beruhigt sind sie aber immer noch nicht, angesichts der immer wieder plötzlich angekündigten Flugstreichungen und Einreisesperren.

Deutlich weniger Touristen

Das Wiener Touristenpaar war am 6. März in der thailändischen Bangkok angekommen, anschließend nach Siem Reap in Kambodscha geflogen und hatte die weltberühmte Tempelstadt Angkor Wat besichtigt. "Was auffällt: deutlich weniger Touristen. Laut Einheimischen gibt es dort normalerweise sehr viele Chinesen, schon die allein sind komplett ausgefallen. Auch dort hat schon der Großteil der Einheimischen Gesichtsmasken."

Eine ähnliche Erfahrung machten sie nach ihrer Weiterreise nach Vietnam. Immer wieder wurde Fieber gemessen, sie mussten Formulare über ihren Gesundheitszustand ausfüllen. Auch hier trugen die Einheimischen durchwegs Masken. "Seit Montag gilt an allen öffentlichen Plätzen und auch in allen Flugzeugen Maskenpflicht. Das wird zum Teil auch von der Polizei kontrolliert", erzählt Maria.

"Keiner weiß was"

Auch organisatorisch war die Reise durch Vietnam nicht unproblematisch. Hotelbuchungen, Flüge und Schiffsfahrten wurden häufig verschoben oder gestrichen. Das UNESCO-Weltnaturerbe Ha-Long-Bucht im Norden des Landes konnte das Paar im letzten Moment noch besuchen, bevor das Areal vollständig gesperrt wurde.

Nun hoffen sie auf eine problemlose Rückkehr nach Österreich. Das Schwierigste war für sie die Entscheidung für eine frühzeitige Rückkehr, angesichts der mangelnden Informationen und der mit den Umbuchungen verbundenen Strapazen und Kosten. "Keiner weiß was, keiner kann einem etwas raten, alles ist mit Kosten verbunden", summieren sie ihr Dilemma.

>> Alle Nachrichten zum Coronavirus

(APA/red)

  • VIENNA.AT
  • Reise
  • Flüge gestrichen: Wiener Touristen verzweifeln im Ausland
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen