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Flüchtlinge: Wieder Bahnverkehr zwischen Bayern und Salzburg

Züge mit Fahrgästen heute nur Richtung Österreich - Ab morgen eingeschränkter Verkehr in beide Richtungen.
Züge mit Fahrgästen heute nur Richtung Österreich - Ab morgen eingeschränkter Verkehr in beide Richtungen. ©dpa
Nach über drei Wochen ist am Mittwoch der wegen der Flüchtlingskrise unterbrochene Zugsverkehr zwischen Salzburg und Bayern zum Teil wieder aufgenommen worden. 

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Züge mit Fahrgästen heute nur Richtung Österreich

Die deutsche Privatbahn Meridian durfte ab heute wieder Züge von Freilassing nach Salzburg weiterführen. Richtung Bayern fuhren die Züge heute noch ohne Fahrgäste. Ab Donnerstag dürften auch ÖBB-Züge eingeschränkt wieder verkehren.

Vertreter der ÖBB und des Meridian haben sich am Mittwoch nach intensiven Gesprächen mit der deutschen Bundespolizei auf eine Wiederaufnahme des Bahnverkehrs über die Grenze verständigen können. Als erster Schritt wurden ab heute Meridian-Züge von Bayern bis nach Salzburg genehmigt. Zurück nach Deutschland durften diese Züge heute nur als “Geisterzüge” fahren, ab morgen, Donnerstag, sollen sie aber wieder Fahrgäste über die Grenze befördern dürfen.

Zustiegskontrollen in Salzburg

Vereinbart wurde, dass diese Verbindungen gemeinsam mit der S-Bahn der ÖBB zumindest im Zwei-Stunden-Takt geführt werden können. Außerdem wird es in Salzburg Zustiegskontrollen geben, um die Einreise von Migranten zu vermeiden, wie das Landratsamt Berchtesgadener Land mitteilte.

ÖBB-Sprecher Rene Zumtobel sagte am Mittwoch zur APA, dass geplant sei, ab morgen auch wieder ÖBB-Züge über die Grenze zu führen. Im Lauf des Tages seien aber noch ein paar offene Punkte zu klären, etwa die Vertaktung der Verbindungen oder die Frage, wie der Zustieg in Salzburg kontrolliert werden kann. Am Nachmittag sollte feststehen, welche Züge am Donnerstag fahren werden. “Wir haben uns im Interesse unserer Kunden bemüht, wieder Züge über die Grenze führen zu können”, so Zumtobel.

Ähnlich formulierte es Bernd Rosenbusch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bayerischen Oberlandbahn GmbH (Meridian-Betreiber): “Die letzten Wochen waren für uns kompliziert und schwierig. Nun scheinen wir einen Weg gefunden zu haben, diese vielgenutzte und für unsere Kunden so wichtige Strecke nach Salzburg wieder bedienen zu können. Unser Ziel ist es, bald wieder unseren normalen Fahrplan anbieten zu können.”

Der Meridian rechnete auch den wirtschaftlichen Schaden wegen des unterbrochenen Bahnverkehrs vor. Der tägliche Busnotverkehr zwischen Salzburg und Freilassing kostet demnach rund 5.000 Euro, bisher also in Summe rund 110.000 Euro. Dazu kommen die fehlenden Einnahmen aus dem Fahrscheinverkauf, die Meridian mit mehr als 100.000 Euro pro Woche bezifferte. (APA)

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