Zahlreiche Menschen stranden seit Montag am Wiener Westbahnhof. Mitarbeiter der ÖBB und viele private Helfer empfangen die angekommenen Flüchtlinge mit Wasserflaschen. Über Nacht haben sich die ersten Strukturen zur Versorgung und Verpflegung gebildet.
Bis Dienstagmittag sind laut ÖBB insgesamt vier Züge aus Ungarn in Wien angekommen. Laut offiziellen Polizeiangaben kamen bis Mittag 70 Flüchtlinge am Bahnhof an – in einem Zug seien 20, im anderen 50 Migranten gewesen. Gegen Mittag wird ein weiterer Zug mit rund 90 Flüchtlingen erwartet.
Anlaufstelle für Flüchtlinge eingerichtet
Aktivisten haben in einer aufgelassenen Gepäckablage beim Bahnsteig 1 eine Anlaufstelle für Flüchtlinge eingerichtet, bei der die Ankommenden erstversorgt werden. “Neben Essen und Trinken ist vor allem Babynahrung sehr gefragt”, sagte die Helferin Cathy Schneider.
Die Hilfsgüter wurden seit gestern Abend von unzähligen private Spendern spontan zur Verfügung gestellt. Die Nacht haben die Flüchtlinge in bereitgestellten Räumlichkeiten der ÖBB verbracht. “Viele haben aber auf dem Bahnsteig geschlafen, weil sie Angst hatten, den Zug zu verpassen”, so Schneider.
Flüchtlinge wollen nach Deutschland weiterreisen
Für die Migranten war auch am Dienstag der Westbahnhof lediglich eine Zwischenstation auf ihrem Weg nach Deutschland. “Ich habe Verwandte in Deutschland, zu denen möchte ich”, erzählte ein Flüchtling. Sie wurden von mehrsprachigen eigens von den ÖBB abgestellten Mitarbeitern zu den entsprechenden Zügen gebracht.
Nur mehr einzelne Beamte der Polizei waren am Westbahnhof anzutreffen, laut Polizeisprecher Roman Hahslinger haben ungarische Behörden mitgeteilt, dass aktuell keine Flüchtlinge mehr nach Wien unterwegs sind. Die Beamten bleiben aber noch vorort, falls einige Menschen noch um Asyl ansuchen wollen.
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(APA/Red)