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Flöttl legt neuerlichen Tonbandmitschnitt vor

Um zu beweisen, dass die BAWAG wusste, dass die 430 Mio. US-Dollar (319 Mio. Euro) nicht zur Gänze verloren waren, legte Flöttl Donnerstagmittag wieder einen Tonbandmitschnitt vor.

Im Zusammenhang damit kam es zu einem neuerlichen verbalen Schlagabtausch zwischen Flöttl und Ex-BAWAG-Generaldirektor Helmut Elsner, der beteuerte, keine Ahnung gehabt zu haben, dass 13,3 Mio. US-Dollar noch vorhanden waren. Er habe von einem „Totalverlust“ erfahren, „mit Sicherheit nicht gewusst, dass Flöttl noch 13,3 Millionen hatte“, sagte Elsner. Dieser habe ihm vielmehr in London erklärt, nun „völlig mittellos“ zu sein.

Laut einem verschriftlichten Tonbandmitschnitt hatte Flöttl am 27. Dezember 2000 mit BAWAG-Generalsekretär Peter Nakowitz fernmündlichen Kontakt aufgenommen und ihm avisiert, er werde offenbar noch vorhandenes Geld „auf ein eigenes Konto geben“, „in den übernächsten sechs Monaten liquidieren“, und der BAWAG „eine genaue Aufstellung schicken, dann steht es im Audit drin“, wie aus der Abschrift des von Flöttl mitgeschnittenen Telefonats hervorgeht.

Nakowitz räumte ein, dieses Telefonat habe in der Tat stattgefunden: „Ich nehme an, dass ich es Herrn Elsner erzählt habe.“ Er habe jedoch nicht gewusst, um welche genaue Summe es in dem Gespräch ging. Für ihn seien das „Dinge gewesen, die er (Flöttl, Anm.) auf Basis bestehender Verträge gemacht hat, die im Zug der Auflösung des Fonds notwendig waren“.

Daraufhin wurde Flöttl vom Gericht mit seinem schriftlichen „Geständnis“ konfrontiert, in dem demgegenüber wörtlich von einem „Totalverlust“ die Rede ist. „Das ist mir aufoktroyiert worden“, gab Flöttl mit einem Seitenblick auf Helmut Elsner an, was diesen beinahe in Rage versetzte. „Das ist lächerlich“, polterte Elsner, „ich habe auf keinen Fall gewusst, dass noch etwas da ist!“ Er habe das Gefühl, hier werde „getürkt“, befand der 72-Jährige.

Im Jahr 2001 überwies Flöttl der BAWAG dann nicht nur 13,3 Mio. US-Dollar, sondern sogar 17 Mio. US-Dollar. Diese Differenz erklärte er Richterin Claudia Bandion-Ortner mit dem etwas vagen Satz „Wir hatten verschiedene Sachen bei der BAWAG“, der nicht weiter hinterfragt wurde. Ihm sei es primär darum gegangen, „zu dokumentieren, dass in dem Fonds noch etwas da ist“, schloss Flöttl.

Bis zu dieser Überweisung hatte Flöttl Entnahmen aus dem Restvermögen getätigt, angeblich, um mögliche Ansprüche von Angestellten abzusichern. Er dürfte damit auch eine Option über 4,4 Mio. US-Dollar verlängert haben. Flöttl betonte auf Befragen von Elsners Verteidiger Wolfgang Schubert, jedenfalls vertragskonform gehandelt zu haben: „Ich habe nichts persönlich genommen.“

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