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Floridsdorf: Politik 2.0 aus dem Container

Die Wiener ÖVP will mit einem neuen Projekt die Wahrnehmung der Kommunalpolitik beleben. Ein Designer-Container, der multimedial ausgestattet ist, soll als Schnittpunkt zwischen Politik und Bürger dienen. Stadtreporter Video 

Am 29. Mai wurde der Container erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Johannes Hahn, Landesparteiobmann der ÖVP Wien, der Floridsdorfer Bezirksparteiobmann Ferdinand Maier sowie Klubobfrau der ÖVP Floridsdorf, Andrea Mayrhofer sprachen am Floridsdorfer Spitz über die Vorzüge des Containers. Die Floridsdorfer haben nun die Möglichkeit bei einem Speakers Corner ihre Meinung kund zu tun, Interviews und Statements abzugeben oder einen Brief bzw. einen Forderungskatalog an den Bezirksvorsteher zu schreiben. Herzstück des Projekts soll die Möglichkeit zu einem Live-Voting zu aktuellen Problemen und Fragestellungen im Grätzel sein.

Behördlich nicht genehmigt
Bei den Ansprachen wurde aber auch heftige Kritik an der Floridsdorfer Bezirksvorstehung geübt. Die Aufstellung des Containers direkt vor dem Amtsgebäude am Floridsdorfer Spitz wurde behördlich nicht genehmigt, was Ferdinand Maier als “behördliche Schikane” und “politischen Willkürakt” bezeichnete. “Unser Container21 löste in der Wiener SPÖ offensichtlich größtmögliche Nervosität aus.”, wunderte sich Ferdinand Maier. “Die Stadt Wien hat alle denkbaren bürokratischen Blockaden aktiviert.” So wurde die zeitgerecht angekündigte Informationsveranstaltung auf dem Platz vor der Floridsdorfer Bezirksvorstehung nicht genehmigt. Wenige Wochen davor war eine der SPÖ genehme Veranstaltung auf demselben Platz mit Bühne und allem erdenklichen Veranstaltungsequipement jedoch sehr wohl genehmigt worden.

“Wann und wie die ÖVP ihren Vorwahlkampf startet, ist mir herzlich egal. Nicht egal ist aber, wenn sie das in einem Container auf einem nicht genehmigten Standort macht!”, erklärt der Klubobmann der Floridsdorfer SPÖ Georg Papai. Der Standort vor dem Amtshaus am Floridsdorfer Spitz wurde von Polizei und Verwaltungsbehörde nicht genehmigt. “Heute Früh wurde der Container von der ÖVP trotzdem dort aufgestellt. Dass dazu auch ein Fahrverbot missachtet wurde, ist der ÖVP offenbar auch egal”. Papai weist die implizite Unterstellung der ÖVP zurück, die SPÖ hätte Einfluss auf das Genehmigungsverfahren genommen: “Das ist ein Affront gegen alle beteiligten Beamtinnen und Beamte!”

Was kann der Container?
Im Innenraum stehen Flatscreens, auf denen Videos über die aktuelle Situation und Probleme im Bezirk sowie diesbezügliche Lösungsvorschläge der ÖVP Wien gezeigt werden. “Überdies werden die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger sowie deren Statements mittels Kamera aufgezeichnet und zugleich direkt ins Netz gestreamt.”, erläuterte VP-Stadtvize Ferdinand Maier: “Gefilmt und gestreamt wird aberselbstverständlich nur, wenn die Bürgerinnen und Bürger einverstanden sind.”

Alle Wünsche, Kritikpunkte und Vorschläge – ob elektronisch oder manuell – werden von der ÖVP Floridsdorf gesammelt und im Anschluss an das Projekt dem Bezirksvorsteher übergeben. Zu jedem Standort werden täglich prominente Politikerinnen und Politiker kommen und mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutieren.

Für Diskussionsstoff hat der Container schon gesorgt. Die Zukunft wird zeigen, wie zahlreich die Floridsdorfer Bürger die neuen Möglichkeiten tatsächlich nützen werden.

Standorte: http://www.container21.at


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